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gesellschaft nicht wie Montesquieug oüer der als Radikaler
verschriebene notteck das von jenem konstituierte Reprä-
gentativsysten, das bei aller Änerkennun © der Volkssouves
rTanibät doch noch mit. vielsn staändischen Zlementen durch=
setzt 185. Vox zllem lehnt. Murhard; die üblichen ‚zwei Kam-
mern ab. Murnurd kennt nur das Ein-Kaumer-System. Und das
schon in den zwanziser vahren! Aus dem Geänken der Volkss=
Souveränität entwickelt er dann das reine Repräsentativ=
system. Seine Träger aber sind echte Deyutierte und keine
Vertreter stäncischer Gruppen. Immer _ in Logischer Deduk=
tion verlangt Murüard ein allgemeines Wahlrecht. Das Wahl.
recht aber —- und hier steht Murhard nachweislich. allein
im Kreise der damaligen Staatstheoretiker - darf gemäß’
einer rechtversvandenen Volkssouveränität niemals an Be=
dingungen, an einen Zensus gebunden sein. Was hier Murherd
anstrebt, ist das parlamentarische Reziermnrssystem. Es
ist als Leistung anzusprechen, daß Murhsard von diesem Pars
1smentarismus Vorstellungen hat, die in ihrer Präzision
damals nirgendwo anzutreffen sind (vgl, das 102.Kapitel
"Englandbild" usw.) Man nat bei Giesen Vorstellungen Murs=
hards sehr oft den Zindruck, daß ihm der Konstitutionalis-
mus deshalb nicht völli: zusagt, weil. in ihm, besonders
durch die Berufung der Minister durch den Fürsten, der
uneingeschränkten Volkssouveränität wesentliche wege. zum
entscheidenden Handeln verschlossen. bleiben, insbesondere
das Ministeramt. Ja, es finden sich Bemerkungen, in denen
er als letzte Konsequenz da Republik nennt. Und noch
ein Beispiel für Murharäds Denken jener Jahre: die Depu=
tiertenkammer enthält die volle Legislative zugesorochen,
während man in der Mehrzahl liberaler Gedankengänge sich
damals begnügt mit den Anfängen einer Teilnahme am Budget=
recht und zufrieden ist mit der Gesetzespetition. Noch
hält Murhard als Anhänger Montesduieus am absoluten Veto=
recht des Fürsten fest; aber kaum gibt es unter den dama=
ligen Frühliberalen einen adelsfeindlicheren Politiker
als Murhard. Eier spricht allerdings das Göttinger Erbe
eines Schüözer und andere mit, und sicherlich fließt aus
Göttinger Quelle und der dortigen Schätzung eines Adam
Smith die Forderung völliger Handels- und Zollfreiheit,.
Wie dem auch sei; Murharäds Stellung im Altliberalmismus
wird auf solche Weise schon früh gekennzeichnet und ‚abge=
setzt von den üblichen Anschauungen seiner Gesinnungsge=