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stärkt, als er beobachtet, daß das von; ihm. so hoch; bewer=
tete Verhältnis von Frankreich. zu: Deutschland: göllig ver=
Nnichtet wird, Gab im Vertnag von: Chaumont Frankreich in
Fechterstellung gegen Jeubschland geht und als Ersatz für
seine gescheiterte Orientpolitik den Rhein. fordert. Erst
Guizot kann dann im Herbst. 1840 nach dem sSturze, Thiers
zur. "rg&onsiliation avec. 1'Burope". kommen und. die Verhälts
nisse: beruhigen. In Deutschland: ber bricht eine Bewegung
auf, die als leidenschaftliches: Naticnalgefühl wegen! den
militärischen, gelegentlich schon imperiälistischen Ten=
denzen von murhard abgelehnt wird wie stets in seinem
Leben, Murhard schließt sich immer mehr sb von den Zeit=
bewegungen. Nur aie alte Murhardsches Reiselust SrEreift
ihn immer wieder. Sicherlich spielen in diese Reisen DvDoli:
tische Motive hinein, Auch das ist kennzeichnend für die
kurhessischen Verhältnisse, wie man sich des allzeit ver=
dächtigen Zofrats und seines Aruters zu versichern sucht:
Murhard muß um jede Reise bei der Kasseler Polizei ange=
hen, eine gensue Begründung der Reise vorlegen und den
Keiseweg angeben, den PS evtl. von Kassel aus nachzu=
kontroilferen sich vorbehält. SS reist Murhsrd mit seinem
Brüder Kerl im Jahre 1655 erneut durch Frankreich. Kerl
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Murhard hält _ manche Impression dieser keise fest. Es. ist
bedauerlich, daß Giese Notizen sämtlich verloren sind,
Karl ( Murhard schildert das düstere Avignon, das lebhafte Mar=
seille; über Toulouse und später über die Seealpen führt
der Weg die beiden Brüder schließlich in die Heimat .
zurück. 1843 treibt es die Brüder noch einmal nach Italie
r Im April brechen aie Reisenden auf, steigen in nicht unge
t fährlicher Schlittenrahrt‘ über den Gotthard, begeistern
Ve sich am "göttlichen Anblick! “des Vomer Secs, besuchen
Mailand und Genua, Immer noch Liest in diesem Jahre
Schnee, in dessen Verwehungen der Avennign überquert wird
(Wagebuch Karl Murhards: verbramnt). Und dann fahren die
beiden Reisenden - fast sicht ws wie eine Yılfahrt aus
hinüber nach Elba und Korsika. Die sa@äter erlebten Son=
nenauf- und Unterzgänge in äen Abruzzen werden zu unver=
geßlicher Erinnerung. Wochenlang hält sie das bewegte
Neapel fest mit seinen glücklichen Menschen und den wunde
vollen Orangengärten. Unwergeßlich die Äosen rings um
das alte Bajä der Römer. Dann setzt man nach Sizilien
über, Palermo und Syrakus werden besucht, der Ätna: bes