Full text: Friedrich A. W. Murhard, (1778 - 1853), Staatsrechtler und politischer Publizist im vormärzlichen Liberalismus (Teil 1)

ey: Dis wachlabnovizen, 
Der GE Onen „ra ewinnt bei der allgemeinen quel= 
lensituasion für diese Abhandlung über Kurhard besondere 
Bedeutung. Kine Durchmusterung gerage der vielen kleinen 
und kleinsten Zettel und der darauf festgehaltenen Bemer= 
kungen machen den Nachlaß Murhards als Juelle ergiebiger 
als man annehmen könnte, In den ersten Jahren seiner / 
politischen Studien sind sclche Notizen meist nur flüch= 
tig formuliert worden und leider nur selten datiert. Spä= 
ter ändert sich das. Der g@ranung? rAurnards entwik= 
kelt ein Verfahren, de@s diese Notizen genauer in ihrem 
Verwendungszweck kennzeichnet, Hauptsächlich betreffen 
sie Arbeitspläne und Auszüge aus der von ihm betriebenen 
Lektüre, 
So-weit solche Reste heute uns Noch zur Verfügung gestan- 
den, mögen aus ihnen einige charakteristische zitiert 
werden. Da findet sich bei. den frühen englischen Staats= 
philosophenfdie Bemerkung, daß ihre Argumente recht über= 
ZeugeNnd seien, weil sie niedergelegt wurden in einer Zeit 
die durch politische KMachtkämpfe am Znde des 17. Jahrhun= 
derts bestimmt wurde. Solche Beurteilung durch Murhard 
überrascht, weil sie den historischen Verhältnissen Xech= 
nung trägt. Die Montesquieusche Gewaltenteilung ist für 
Murhard nicht gleichmäßig ausbalanziert. Das Recht nimmt 
eine Sonderstellung gegenüber den beiden anderen antago= 
nistischen Gewalten ein. Bemerkenswert ist die geringe 
Berührung mit Rousseau... ver Schüler Schlözers kann kein 
Verhältnis zur Rousseauschen Demokratie gewinnen, ge= 
schweige zu deren Auswüchsen, die abzulehnen zum Zrfah= 
run; sbestand Murhards lebelang gehört. Murhard sieht, daß 
die etingzen Fortschritte des politischen Lebens zusammen= 
hängen mit dem Mangel an politischer Schulung der Intel= 
lektuellen in Deutschland. Vielleicht kann man das stets 
von Murhard betriebene Anliegen, Bildung zu verbreiten 
und zu vertiefen, die Forderung seiner. Göttinger Lehrer, 
ja der esanten Spätaufklärung hier besonders erkennen. 
Murhard vergleicht die amerikanische und französische 
Revölwiion; dabei schneidet für Murhard die amerikanische 
besser ab, weil sie rein rational im Ursprung und Ziel
	        

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