A. Kapitel
Murhards frühe Jahre als Schriftsteller
a) Das deutsche Zeitungs- und Zeitschriftenwesen
“—g5 pn ger Tenas des 783. zum 19. Jahrhundert ‚en,
= HD
Der Eintritt Murhards in das‘ öffentliche Schrirtwesen
fällt in eine Epoche der ZEMtUNgSS TUNG deituenriftenges
schüchte, die zu den bewegtesten ihrer Entwicklung ge=
6. Heide u. Kirchner, hört ( ). Wir müssen dieser Tatsache einige Aufmerk=
23. Kap. D samkeit widmen, um den Horizont abzustecken, vor dem
sich die tätige Lebensarbeit Murhards abspielt.
Die jungen Gelehrten, meist selber im Journalismus. tätig,
bringen zunehmend besondere Blätter heraus für ihre Ar=
beitsdisziplinen; diese Tätigkeit führt einmal zu einer
wachsenden Spezialisierung der Wissenschaft, zum anderen
aber nimmt die Zahl dieser neuerscheinenden Zeitungen und
Seitschriften zu. Die Forschung hat ermittelt, daß in den
letzten 25 Jahren des 18. Jahrhunderts Bert 2006 Neue
Zeitschriften gegründet werden ( ebda ),
Ist es das wissenschaftliche Bedürfnis, das die eine Wur=
zel Öffentlicher Schriftstellerei entwickelt, so tritt
das Element der Wißbegierde, ja der Neugierde der Leser
als die andere Wurgel. in Erscheinung, die das spezifische
Ce’ Zeitungswesen verantreiben, oft in der Form wissenschaft»
licher Beilagen des Hauptblattes; eine Erscheinung, die
eine reine Scheidung „zwischen Zeitschrift und Zeitung
N fast unmöglich Hacht? HeuptsSchlich sind es die WA Versis
täten, die zu ZEeMtrFeN des. neuen Pressewesens werden, so
vor allem Leipzig, Halle, Jena und später Göttingen. Dazu
treten die Plätze, die als Schwerpunkte kommerzieller In=
teressen gelten. So Frankfurt/M, Hamburg, Hannover, aber
selbst Nürnberg und Königsberg gehören dazu. Göttingen
geht mit Hilfe der von seinen Professoren für die Univer=
sität erkämpften Pressefreiheit vielfach voran.
Die Probleme der Aufklärungszeit sind in Deutschland vor=
nehmlich weltanschaulicher ästetMischer Art. Erst berhält:
nismäßig spät kommen nach englischem, noch später nach