Full text: Friedrich A. W. Murhard, (1778 - 1853), Staatsrechtler und politischer Publizist im vormärzlichen Liberalismus (Teil 1)

politische 
7 hen Murbards biz zum 
me des "Alten Keiches* 
Das 2. Kapitel unserer Abhandlung muß trotz aller oft 
gewaltsam anmutenden Kürzungen den bisherizen Umfang 
behalten, weil üise Fülls des Stoffes wie der maßgeben- 
den Personen eine weitergetriebene Reduktion kaum noch 
eine Zweckvolle wissenschaftliche Information zuläßt. 
Die Quellen, aus denen die Vorstellungen Murhards flies: 
sen, sind eben so mannigfalkig wie häufig widerspruchs= 
voll, VYagze dingliche Vorstellungen und kaum Ansätze 
einer verbindlichen Definition, nur einig im oft leiden: 
schaftlichen Willen zum Fortschritt und dem, was man 
dafür hält und also ersehnt! Man erhofft das meiste von 
der Kraft der theoretisterenden Vernunft und nähert 
sich nur zögernd der Praxis und unterschätzt das Emoti0o- 
nale und die Macht als hochwirksame Triebkräfte, 
Dabei verläuft dieser Prozeß keineswegs ohne Verzögerun: 
gen und Beschleunigungen, die über den üblichen Rhyth= 
mus hinausgreifen. 
Früh begibt sich Murhard auf Bahnen, die ihm mehrfach 
weitab von den Anschauungen seiner Zeitgenossen führen. 
Murhäard richtet seinen Sinn auf die Breite, auf Univers 
salismus und außenpolitische Überlegungen; während die 
üblichen innenpolitischen und gesellschaftlichen Pro= 
bleme, wie sie damals in Wissenschaft und Politik erör= 
tert werden, nur langsam von Murhards Gedankenwelt Be= 
Sitz ergreifen, Hervorragende Bildungsgrundlagen, wirt= 
schaftliche Unabhängigkeit, ausgenutzt auf weiten Reiser 
und durch ertragvolle Lektüre in- und ausländischen 
Schrifttums, hohe Kontaktfähigkeit und überdurchschnitt- 
iiche schriftstellerische und journalistische Begabung: 
das sind Eigenschaften und Fähigkeiten, die Murhard seit 
der Jahrhundertwende mit Umsicht und Fleiß weiterent= 
wickelt. Gerade durch diese letzterwähnte Arbeit gewinni 
Murhard weitere Hilfen für die Grundlegung seiner Eins 
stellung zu seiner Zeit. 
Zum Abschluß noch eine Feststellung, deren Inhalt für 
Murhard von größter Bedeutung wird. Es überrascht, daß 
Murhard seine Studien nur sporadisch auf die Verhält= 
nisse im norddeutschen Raum richtet. Von den ovreußischeı
	        
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