Schrift. "Vom. ewigen Frisden", Sie muß vorzeitig.abgebrochen
iv. Selle k.Walz ‚23.Kap.D werden ( X. Murhard, 1äSßt ‚sich gleichwohl nicht entmuti=
Sen und tritt fürzdie Kantschen:Ideen ein (>). Wohl in
keinem Werk kommt die Ldeenwelt Kants derart zu sublimiertem
Ausdruck wie im "Ewisen Frieden"fi Und:gerade dieser Schrift
gehört Murharäs besondere Untersuchung.
Wir können nicht nachskizzieren, wie Kant ‚über Apriorismus
und Kategorienlehre "seinen der intelligibelen, d.h. nicht
der Sinnlichkeit angehörenden Freiheitsbegriff entwickelt.
Mit ihm ersetzt er einen flagchen Empirismus durch eine
idealistische Ethik und begründet damit üiehetaphysischen
Wahrheiten von Gott, Freiheit und Unsterblichkeit, Kant hat
zwar keine geschlossene politische und Gesellschaftslehre
hinterlassen. Murhard erkennt die Denkgemeinschaft, die ihn
mit Kant verbindet, indem auch Kant ein modernes sozi0olo=
gisch-politisches Einorädnunzgsbedürfnis anerkennt. Das z ri-
gorose ethische Gesetz verhilft zur Überwindung eines nur
funktionalen Rationalismus. Kein Rechtsfanatismus, wie die
Lehren der französischen Kevolution, kann Secht schaffen,
Recht aber sorgt für Legalität im Staate und ist die Ab=
az wehr von Willkür; es stimmt den einen gegen den anderen
ab, auf daß das Prinzip der Freiheit verwirklicht werde,
samt Gleichheit und Selbständigkeit. Solche zZinrichtung
bietet ädie moderne Staatsrechtswissenschaft. Nirgends sind
ihre Forderungen so reibungslos verwirklicht wie in der
Republik mit ungeschmälerter Gewaltentrennung. Zur Vollen=
äung einer solchen Herrschaftsform gehört die Repvpräsenta=
tion mit ihrer obersten Prärogative, der Gesetzgebung. Wie
der Einzelstaat derart strukturiert ist, so müssen sich
auch die Völker untereinander einrichten. Dann bricht der
"Bwige Frieden" an; in ihm ist der Antagonismus zwischen
Fürstenmacht und Bürgerfreiheit abgeschlossen: eine welt=
historische Paradoxie, weil seine Realisierung nur durch
dauernden Kampf erlangt werden kann.
Es spricht für Murhards Denkschärfe und Selbständigkeit,
daß er mehrfach auf Widersprüche kants verweist, durchaus
nicht die dilatorische Behandlung praktischer politischer
Fragen gutheißt, die ethische Untergründung im Prinzip
anerkennt, in Kinzelheiten manchmal übertrieben findet.
Murhard hält es für unvertretbar, daß Kant in jedem Falle