Das System oler Gewaltenteilun 19 Und die
ä) ehzLischen und französische NINtLUSSeHS
Wie sich keine Persönlichkeit dieser Umbruchzeit der
Spätaufklärung auf staatsrechtlich-vpolitischem Gebiet den
westeuropäischen Zinstrahlungen hat entziehen können,
so trifft dieser Vorgang auch bei Murhard zu: Man‘ kann
mit Nachdruck sagen, daß sich Mürhard sein ganzes Leben
hindur£h immer und immer wieder mit den Vorstellungen und
dem Erbe der entscheidenden Staatsphilosophen des Jahr=
hunderts befaßt hat.
Am Eingang dieser Reihe der Staatsphilosophen stehen
Männer wie Locke, Montesquieu und Rousseau. Wir werden
aber auch beobachten, daß wirksame Kommentatoren jener
Zeit von Murhard immer wieder zu Rate gezogen werden: Hs
finden sich im Murhardschen Nachlaß diese und jene kriti=
sche Anmerkung, die eine komplexe Situation jetzt und
später transparent machen (>= ):
Bocke hat Murhard überzeugt, daß Politik eigenständisch
ist und etwa mit Theologie nichts zu tun hat. Das Natur=
recht als vernünftiges Recht trägt den Staat, dessen zwei
Aufgsben lauten: Oränung schaffen und Sicherheit verbür=
gen. Das zugrunde. liegende Vertragsrecht erhebt die
kenschheit zur Gesellschaft. Sie allein konsGitulert die
Gerechtigkeit und Sicherheit, Daß sie funktionieren, ob=
liegt gewissen Gewalten, eren Wesen aber niemals Willkür
k sein darf. Ausäruck dessen ist de gesetzgeberische Prä=
rogative, die unveräußerlich der Gesellschaft zusteht.
In diesem Zusammenhang spricht Locke bei gewissen Situa=
tionen Widerstand und Revolution als berechtigt an. Spi=
noza oder gar Hobbes, die da sagen, daß soviel Recht be=
stehe als “ewalt und Macht vorhanden sind, werden weit
zurückgewiesen. Noch im Jahre 1834 wirdmet kMurhard eine
Sonderschrift diesen Problemen ( ). Widerstand srecht
Mit gleicher Kürze sei auf@Mömtesaufeus Einfluß an dieser
Stelle unserer Darstellung verwiesen. Von dieser zentrale:
Figur übernimmt Murhard durch die Vermittlung seines Göt=
EN A tinger Lehrers N Schlözer die französische Geschichtstheori:‘
wie sicekchon' in seinen "Reiseschilderungen" zu finden
ist. Auf dieser Grundlage erwächst die beste üerrschafts=
form, die Monarchie, in der Migte zwischen Willkür und
Demokratie. In der noch zu analysierenden Gewaltenteilung
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