wonnen haben, wie Murhard später während s@einer Zugehö=
rigkeit zum Königreich Westfalen.
Seine frühen Reiseberichte geben Murhard öfter Gelegen=
heit, in das weiß verbreitete Lob einer Katharina 11.
und später des jungen Zaren Alexander einzustimmen, XXxs=4B
Sicherlich ist beiden zuzugestehen, daß sie manche Ideal=
form der Staatslehre des aufgeklärten Absolutismus wenig=
stens theoretisch zu realisieren vorgaben. Um eine ein=
gehendere Kenntnis des Tatsächlichen ist allerdings Mur=
hard kaum bemüht gewesen. So darf man Einflüsse, die aus
dieser Richtung kommen könnten, nicht überschätzen, mag
Murhard als ehemaliger Schüler Schlözers durch diesen
Kenner Rußlands auch manchen Anstoß erhalten nalen.
Ein gleiches gilt für die wenigen Fürsten in den deub=
schen Kleinstaaten,deren Z=XwXMXEK Reformwerk Murhard
gelegentlich mit Anerkennung zitiert; allerdinzs ist er
gerade bei solchen Amlässen besonders kritisch. Murhard
findet es bemerkenswert, daß Ger Landzraf Friedrich von
BG Hessen-Kassel wenigstens den Versuch unternommen, in
seinem Lande manches nach dem Vorbild seines Erziehers,
des großen Preußenkönigs, zu reformieren. (Umso bedauer=
licher, daß sein Nachfolger Wilhelm I. als Erzreaktionär
alle verheißungsvollen Ansätze zerschlägt!) Da kommen
/ die süddeutschen und rheinischen Potentaten besser weg,
vor allem die. geistlichen Fürsten. Sie sind unter. Einwirs
kung französischer Vorbilder vielfach Wegbereiter neuer
Herrschaftsformen. Ihre Verwaltungssysteme, ihre Verfas=
sungsversuche in Baden, in Württemberg, selbst in Bayern
erregen Murhards Interesse, wie seine entsprechenden Pu=
(af blikationen in Presseaufsätzen -—- z.B. im weitverbreiteten
au "Allgemeinen Reichsanzeiger" - bezeugen. V
Leopolel 1. (1747-80
Bel T
Fassen wir das Ergebnis zusammen, so muß gesagt werden,
daß Murhard - abgesehen. vom Josephinismus - sein Studium
der fürstlichen Reformwirkung keinen Gewinn derart ein=
gebracht hat, daß er diese Reformwerke als Ziele einer
neuzeitlichen Herrschaftsbildung zu übernehmen bereit