lichen und erwarteten Leistungen auf dem “%ebiete einer
modernen Zivilisation. In einem früheren Abschnitt haben
wir geschildert, welche Stellung Alzxander LI. als der
große Heilsbringer einer neuen Epoche in der gesitigen
Bewegung um die Jahrhundertwende einnimmt. Überschweng=
lich vreist Murhard in der Diktion d=x damaligen 4eit
das im Osten aufbrechende Zeitalter. Rußland wird "nächst
Amerikas Entdeckung als die größte Segebenheit der neuereı
(kw P A80S 453) Menschheitsgeschichte" bezeichnet V, Daß der Aufstieg
Rußlands den deutschen Handel beeinträchtigen wird, will
Murhard hinnehmen, weil jede fortschreitende Kultur und
Zivilisation stets der gesamten Menschheit Vorteile bring!
WennRußland die politische Situation zu seinem Besten
zu wenden gewußt hat, so ist das ein natürliches Gesetz,
dem es folgt: jeder Staat hat ein Anrecht auf seine
Arrondierung innerhalb der natürlichen Grenzen, besonders
dann, wenn solche Ausweitung ohne Gewalt vor sich geht.
Es bedarf keines Hinweises, daß der Montesquieu-Schüler
eine nur unzulängliche Kenntnis der geographischen wie
historischen Gegebenheiten besitzt. Ein Mangel, der das=
mals so manchen Schriftsteller belastet hat. Dabei gehört
Murhard zu den wenigen Autoren, die dank ihrer finanziel=
len Unabhängigkeit sich eine umfangreiche Bibliothek und
eine ausgedehnte Zeitungslektüre beschaffen, wx@* dazu
hervorragende Auslandskenntnisse, die er durch vielfache
{ Reisen an Urt und Stelle erweitert.
Eine aussenpolitische Gefahr Befürchtet Murhard für
Deutschland nicht. Eine Tripelallianz, ein Bündnis zwi=
schen Rußland und den beiden deutschen Großmächten hält
Murhard für ausgeschlossen wegen der Zifensucht des einen
Staates auf den anderen. Frankreich ist der Gegenpol gegeı
HE PA den OstebFF3. Die deutsche Staatenwelt wird aus dieser
/ Lage ihren Nutzen ziehen. Wachsen aber wird Preußen, bis
eines Tages Österreich in Preußen aufgehen wird?2), eine
Vision, die weit in die Zukunft blickt.(Kı4,P.1f0S, 474),
K.ıu.P. 1805; 127 5.455 ff
30) Ku. P: 14805; — 3.474 ff