Eine Verfassung ist unter ihm unmöglich, und so breitet
er sich wie ein Unkraut aus. "Zwar nicht wie Pilze
wachsen Tyranmnen, sondern nur allmählich. Zin guter
Fürst ist eine Wohltat für die Welt, ein böser aber,
eine Landplage. Ist das Herz eines Regenten einmal
TR 1806,8, 372) vergiftet, so ist alles YerLorenH Und was den
Despotismus gleichkommt, ist ein aristokratisches
Feudalsystem, wo wenige Edelleute das Recht auf Leben
und Tod über ihre Untertanen haben, wie über Sklaven,
wo Leibeigenschaft nur Sklavensinn erzeugt und von
7 HA 4147) Künsten und Wissenschaften keine Rede sein yanı PJ.
Tr / it einem Wort: "der Despotismus ist die past" 7,
nn VW (16.6.P 1805238)
Sind es in diesen Ausführungen der Form wie dem Inhalt
nach, vielfach die Proteste des damaligen politischen
Sturm und Drangs, so erkennt man mühelos die Schlözer=
sche Diktion. Natürlich verfällt der politische Publi=
zist Murhard noch gar zu leicht der bisher von ihm
geübten unrealistischen Darstellungsweise. Die Gestade
des Bosporus erinnern zx ihn an die Vergänglichkeit
VG Hö01) großartiger Reiche und ihrer kulturem | Doch gibt
es Völker, die nicht vom Verfall angekränkelt sind.
Zu ihnengehört Deutschland. Die Deutschen sind die
Lehrmeister vieler Völker gewesen. Schon seit den
Tagen des Mittelalters gilk% dies Urteil. Ihre hervor=
tt ragendste Leistung ist die Gedankenfreiheit, die Be=
TV (ki. 0 4808,30) freiung aus hierarchischen Fesseln und ihr Hang zuf _
reformieren, wo andere Völker die Revolution aufrufen?
"Meine Nattion bleibt mir daher immer die ersbe der
Erde, wenn sie auch in politischer Hinsicht nie die
YGr K. 3, 36) erste wergen kann" MVP
Allerdings, die politischen Verhälgnisse und Einrichs
tungen Deutschlands tadelt wurhard immer wieder. Der
KıYr: 306— 3 —
150 CC v.K. Bd. 1 „147
16) KUN. 1805,5.2535
17 GT I, 8,521
18) X. u.P. 180 3, SS. 410 ff
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