Sollte es’aber doch einmal’ versucht werden, die ganze
Erde unter einen Herrscher zu zwingen, so würde ein sol=
ches Gebilde bald zusammen brechen, "Die Menschheit selbst
sber würde dabei mehr als jemals in Gefahr sein, in die
- Nacht der Barberei wieder zu vereinken!?3, Fast könnte
Y(k.w.P. 1806,30) man bei solchen Sätzen, die im Januar 1806 geschrieben
werden, an den Sieger von Austerlitz denken; und auch
dem heutigen Leser können sie Wesentliches für seine Geger
wart sagen.
Die gefährlichste Situation tritt unter Menschen und _
Nationen auf, wenn keine Bedürfnisse mehr vwchsen, wie
€ VG4. Gi 2,%6) Montesquieu sagt /F’Das aber ist der Fluch des Despotis$=
E mus. Nirgends gedeiht er üppiger als im Orienef?; In
C TG 30 immer neuen Beispielen wird der vespotismus geschildert,
teils aus der Literatur, teils aus eigener Beobachtung
auf Reisen: wie Mädchen geraubt werden, Knaben der Schän=
dung verfallen durch die Großen, wie barbarische Strafen
auf leichte Übertretungen gesetzt werden, wie blinder
VGuk LH) Fanatismus sein wütendes Wesen treibt. P’’Kunst und Wis=
senschaft haben keinen Platz; der Bauer, der Handwerker
arbeitet mit primitiven Geräten, Eigentum ist nirgends
vor dem Zugriff der Großen sicher. Am schlimmsten sind
ya S die kleinen DespotenT X Krieg und Despotismus richten
{ ein Land zugrunde. Seine Pewohner wandern aus, wo sie
CC) nur irgend können. Leibeigenschaft ist selbstverständlich;
und wer keinen Boden mehr als Eigentum hat, der kennt
auch kein Vaterland. Kraftvolle Völker fallen im Zeichen
des Despotismus zum Opfer, weil diese Regierungsform
alles aushöhlt, was Stärke verleiht. So ist es den Geor=
YK.G.P A80S/3, 383) giern ergangen, so wird das Schicksal der Osmanen der=
gu k.3,3) einst sein 1°), Der Druck verdirbt. eben. den Charakter 7,
SE SB
8) AV. Ko p Del, 26 ££
0) Ger BIT So 242
10) G.Vy.K. 52.2, S.,274- FF
11) G.vK., BO, SS. 438
12) Kıu,P., 1805, DI.2 5,353
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