Den großen Erfolg sichert neben der angenenmen Lesbarkeit
das Interesse, das damals das Leserpublikum allen orienta=
Liscenen Fragen, insbesöndere den türkischen Verhäkltnissem,
entgegenbringt. Die pDokitischen Streifiichter, die Murkhard
von Rußland her’ in seine Skizzen einblendeZ, lassen auf=
hörchen, Mic der Thronbesteigung Alexanders sieht man im
Osten ein "neues 4eitalter des Lichts" heraufziehen, dem
sich ganz Zuropa mit wachsender Zukunftserwartung zuwendet.
Murhard erkennt diese Zeichen der Zeit und gibt seit 1805
eine Zeitschrift heraus mit dem zugkräaftigen Titel "Konstan
tinopel und St.Petersburg. Der Urient und der Norden". In
den Schilderungen der Levante werden historische und stä=
tistische Materialien nach Schlözerschen Vorbild (vergl.
Schlözers "Origines Osmaniences") geboten und Land und
Leute nahegebracht. Besonders geht es um die Städte Kon=
stantinopel und St7Z.Fetersburg und deren ethnographische,
soziale und kulturelle Verhältnisse: (>= 9.
DiverReisen Murhards während dieser und der nächsten Jahre.
jvever häufig (später regelmäßig) mit seinem Bruder Karl
zemeinsamsunternimmt, führen ihn durch ganz Deutschlandü
nach der Schweiz, dann das linke Rheinufer abwärts zu den
Niederlanden und nach Frankreich. Nur für einen Besuch
Englandsenthält der Nachlaß keines sicheren Selege (A849),
Umso häufiger zieht es den mehr und mehr politisch interes=
sierten Reisenden nach dem Westen. Tagebuchnotisen und Ex=
zerote aus TevraseubuLLVen franzusischen Werken, wie sie
der Nachlaß aufbewahrt hat, lassen das zunehmende Interesse
für alles Neue jenseits des Rheins” erkennen. Da wird für
Murhard im Frühjahr 1804 eine neuerliche Fahrt durch Frank=
reich, die Niederlande und die ne arrondierten Linksrhei-
nischen Gebiete zum ersten Verhängnis. Längst ist man im
resktionären Kassel auf den junzen "Jakobiner" aufmerksam
geworden. Jetzt bietet ein Artikel im "Reichsanzeiger”
0S 1,2 C ), in dem die kurhessische Gerichtsverfassung als ver:
4,105 altet kritisiert und abgelehnt wirdi, die gewünschte Handhabt«
zum Einschreiten. Friedrich Murhard wird wegen dieses Arti=
keis.inhaftiert.