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schieht es, so ist das Urteil ablehnend (=—).
Dann aber bricht Murhard durch dieses Gewirr von Proble=
men hindurch zur Thematik, mit deren Hilfe er den Leser
letzten Endes: informieren will über das Aktuelle und zu=
gleich dem politisch vielfach unwissenden Leser an die
“Hand geben möchte.
Doch kehren wir zur"Volkssouveränität"zurück! Die Titel
seiner Werke zeigen diese Absichten Yurhards auf, In der
"Volkssouveränität" steht zunächst Murhards kritischer
Gang durch die Geschichte. Was Murhard da an Tatsachen
und Meinungen analysiert, schafft eine politische Erzie=
hung nicht gerade alltäglicher Art. Murhard gibt sein
außergewöhnliches Wissen dem Leser bekannt mit einer
Serie von Veröffentlichungen, die alle das Ziel haben,
äen Deutschen politisch zu schulen,
Gezeigt wird das relativ hohe Alter dieser Vorstellungen.
Das Prinzip der Volkssouveränität verstand man ehemals
so, daß es mit der Monarchie verbunden werden kann ( X.
Murhards Anliegen zielt auf diejenigen ab, die in vielen
Dingen liberal denken und handeln und schon früher in
vielen Punkten Murhards Meinung vertreten haben, Dabei
ist es bemerkenswert, daß Murhard SEHE FT Napoleons
politisches System eintritt (—— ). Aueh Friedrich II.,
ferner Maria Theresia, Joseph II. und Katz werden - zu
Unrecht - gelobt. Doch sieht Murhard auch die Schatten=
( seiten dieser Keformer. Murhard zeigt diejenigen Eigense
schaften und Leistungen, die sich in sein eigenes System
eingliedern lassen. Es sind viele Franzosen darunter,
vornehmlich Benj.Constant.
Murhard schließt mit unbeugsamen Glauben an den Fort=
schritt, daß der Weg zu neuen politischen Vorstellungen
sich öffnet (=— ), wie es allerorten zu beobachten der
Fall ist. "Wenn das gute Recht der Nationen auch noch so
lange in Fesseln darnieder gelegen hat, so muß es doch
siegen, wenn die Nacht vorübergegangen *%xz% und die Morgen=
röte aufgeht" (=>—).
Sicherlich ist das Ganze ein hochgelehrtes Werk, auch
vorgetragen in einer allgemein verständlichen Diktion,