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Noch unwürdiger findet Murhard ein Verfähren der Fremden:
behandlung, das augenscheinlich von auswärtigen Kegierun:
gen bestimnt wird.‘ Diese "Heilige 4AL1ianz-Methoden!
findet Murhard: leider immer noch weithin: in Kurhessen
verbreitet, zumalı, wenn sie Sich auf; das .Tgumenb der
Staatsgefährdäyflichkeit stützen. Wie lächerlich, wenn
sich ein Staat vor einem Einzelnen fürchtet 1 (ebda 32)
Im übrigen steckt in diesen Methoden etwas viel Gefähr=
licheres: wenn eine Regierung solche Methoden nachgerade
bei ihren eigenen Untertanen zur Anwendung bringt, muß
das unliebsame Folzen haben ( s.6. ). Und dann kommt wies
der einmal ein Gedankengang, der den zentralistisch den=
kenden iMurhard bezeugt: Hessen solle die Chance wahrneh=
men und die "chinesischenMauern" innerhalb ganz Deutsch=
land/ kurz entschlossen abbauen.
So wendet sich Murhard aufrüttelnd an Bürgermeister und
Rat seiner Vaterstadt Kassel. Diese Männer müßten gegen
die Kegierung sufstehen, und eine liberale Munizipalvers
fassung. fordern. eCbhjla3e ). Wieviel. steuerkräftige Pensio=
näre seien wezen dieser kurhessischen Zustände Kassel
ferngeblieben;. ja wieviele vorübergehende Besucher habe
die Residenz. eingebüßt!.Die Aegierung habe nach den
Grundsätzen einer liberalen. Munizipalverfassung keiner
Kommune in ihre Dinge hineinzureden. Wieder kommt bei
Murhard seine Westfalen-Erinnerung ,‚ auch angelsächsi=
sche Erfahrung zugute,