Full text: Friedrich A. W. Murhard, (1778 - 1853), Staatsrechtler und politischer Publizist im vormärzlichen Liberalismus (Teil 1)

C) Murhards Universitätsjahnre, 
Ganz anders liegen die Verhältnisse in Göttingen. Göttin: 
7 EDLER SteNdermModerrens Universitäten, 
4+ie an die Spitze der sittlichenm und damivs innerpoliti= 
vol: G.v. Selle , schen Entwicklung 6 ) Ureben,. 
Die Geora-UAugust- N alıb6 a En n . 
Universitat zu /Schon der Göttinger X m ist’ ein, Hort des, (Theoreti= 
Söttiugen 1937 schen) Republikanismus’ im Sturm und Drang. Qemyenglische 
AIR 1äßt es zZ zu, daß schon frühzeitig in Gatterers 
VAligemeiner, historischen Bibliothek". (1767 - 74) und, in 
seinem "Historischen Journal". und dann vorallem in 
Schlözers "Staatsanzeiger" der Upbergangvon-ader reinen. 
ämSSsenNschaft zum politisch-publizistischen Journalismus 
gefunden wird. Unter Sehlözers kampffreudiger Führung 
erreicht die Göttinger Professorenschaft völlige Zensur= 
freiheit, PIE SUAETREO BED AR wort und sein Inhalt dis= 
kutiert werden. Aus der Lernfreiheit der Studenten und der 
Lehrfreiheit der Professoren wird - um es hier schon vor= 
weg zu nehmen - an der Göttinger Universität d@iecegmodermne 
agademıscheFreiheit geboren. Diese Freiheit ist demge= 
mäß älter als die politische. 
Der junge Murhard schreibt sich-zunächst in die mathema= 
tischen Vorlesungen bei. dem schon nochbetagten Abraham 
A.D.B. 15 Gotthelf Kästner ein ( ). Murhard nimmt. Kästners Art 
an, "überall auf die Quellen hinzuweisen und reiche histo= 
, rische und letferarische Notizen einzustreuen ( ebda ). 
Schon 1796 kann Murhard den Doktorgrad erwerben mit seiner 
“Dissertatio inauguralis specimen Historiae ataue Princi= 
porum Calculig£ quem vocant Variationum sistens. Göttingae 
Müurh- Bibl: 1796 ). In steiler Kurve beginnt nun Murhards 1i= 
terarische und wissenschaftliche Laufbahn anzusteigen. Im 
Jahre 1797 ernennt ihn die Königliche Sozietät der Wissen=- 
schaften in Göttingen zum Assessor und erteilt ihm die 
Erlaubnis, Vorlesungen zu halten, 
Der junge Dozent studiert e@iames Kant, den man in G$®ttin= 
gen noch nicht kennt. Als Murhard über Kants Abhandlung 
"vom ewigen Frieden" liest, kommt es zu einem Skandal. Die 
Studenten randalieren, Murhard muß das Auditorium verlas= 
sen; auf der Straße johlt die Menge weiter: "keinen Frie= 
den! Krieg! Krieg!" Der Vorfall ereignet sich im Jahre 
GG: v. Seite KEY 1797 ( 
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