Full text: Friedrich A. W. Murhard, (1778 - 1853), Staatsrechtler und politischer Publizist im vormärzlichen Liberalismus (Teil 1)

omnipotenz in Heftigkeit ergeht. Ihnen gesellen sich Künst= 
ler vom Range eines Nahl, Heyd, Tischbein, Kobold und des 
großen Da Ry. 
Wichtiger in ihrer Breitenwirkung als diese Zusammenfassung 
gelehrter Kapazitäten ist die Re@Fganisatıon der sStadtis 
SeHeNTLaL. ud» tue, ale 1/79 - zuß einem Lyzeum' erhoben wird. 
In der ZEXENK Stiftungsurkunde und in den Lern- und Lehr= 
vorschriften werden neben den praktisch gerichteten Neuerun 
gen vor allem die Ideale einer Kultur des Herzens und des 
Charakters zu Bildungszielen erhoben. Überwiegender Intel= 
lektualismus, Rhetorik, Poetik und Mythologie werden im 
Lehrbetrieb verworfen und ein frisches Eingehen auf den 
Stoff verlangt, die Pflege des Griechischen betont und an= 
stelle längst veralteter Lehrbücher neue eingeführt (—<: 
Der Rektor Richter, ein vollendeter Lateiner und Gräzist, 
versteht es, seine Schüler auf solide wissenschaftliche 
Grundlagen zu stellen und für alles Hohe und Schöne empfäng 
lich zu machen. Ihn verdankt auch sein Schüler Friedrich 
Murhard die gediegene philologische Bildung wae-—&+e, neben 
SE der in alten Sprachen, auch in den modernen ( B.Z ). Von 
seinen anderen Lehrern hat Murhard lebelang aber den Prof. 
Matsko (>= ) verehrt. Mätsko ist urspünglich am Carolinum 
tätig; bei dessen Auflösung tritt er zum Lyzeum über und 
unterrichtet dort in Mathematik und Mäysik.' Gleichzeitig 
bleibt er als hervorragender Vertreter seiner Wissenschaft 
der Leiter der landgräflichen Sternwarte auf dem Zwehren= 
turm. Murhard erlebt bei ihm einen derartig anregenden und 
erfolgreichen Unterricht in Mathematik und Physik, daß der 
Abiturient den Plan Ifaßt, sich dem Studium dieser Fächer 
an der Universität zu widmen. 
So auf das Trefflichste vorbereitet und mit Kenntnissen auf 
allen. Gebieten, vorab den sprachlichen und mathematischen 
versehen, verläßt Friedrich Murhard 1795 seine Vaterstadt 
und 1äßt sich in Göttingen immatrikulieren,” 
Seit dem Regierungsantritt des m@äktionären Wilhelm IX. 
sind unter dessen fanatischen Franzosenhaß langsam fast 
alle Blüten der vorausgegangenen Jahre zum Absterben gekom= 
men. Hatte der neue Landgraf schon mit höchstem Mißtrauen 
die aus dem amerikanischen Unabhängigkeitskriege Heimkeh= 
renden des hessischen Sukkarnkx Subsidienkontingents be=
	        
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