Full text: Friedrich A. W. Murhard, (1778 - 1853), Staatsrechtler und politischer Publizist im vormärzlichen Liberalismus (Teil 1)

n 
als in der zweiten Hälfte des 19.Jhs. alle diese Frobleme 
mehr und mehr zu machtvolitischen werden. 
Murhard geht aber über die damaligen französischen Doktri= 
nen eines Farteilebens hinaus, die ihm, dem Vielbelesenen, 
wohlbekannt sind. Frankreich;hat in.diesem Falle für Mur= 
hard kein praktisches Beispiel abgegeben. Abgesehen von 
der Erscheinung der Ultras - wir haben im 83.Kapitel davon 
gesprochen - hat es Frankreich bis auf den heutigen Tag 
zu keinem wirklich fruchtbaren Parteileben gebracht. Nur 
ein so praktischer Politiker hat am Ende seiner Tätigkeit 
es resignierend bedauert, daß er dieser Frage zum Wohle 
Frankreichs keine größere Aufmerksamkeit gewidmet habe? 
der von Murhard geschätzte ..... 
Besser als die englischen Verhältnisse erscheinen Murhard 
die Dinge in den Noramerikanischen Staaten, wo nicht wie 
in England auf dem Festland Korruption und Ausbeutung 
R.d.Mat350 am Werke sind ( Yo 
Die negativen Eincrücke seiner 
überwindet Murhard niemals vollständig. England ist ihm 
auf dem Wege zur Oligarchie mit allen ihren Mißbräuchen 
Pak, 367 € ). "Schwerlich dürffe sie (die englische Verfassung) 
eine Nation, die sicher einer wahrhaft repräsentativen 
und liberalen Verfassung zu erfreuen wünscht, sich jetzt 
noch zum Muster nehmen. Seit Montesquieu, Delolme und 
Archenholz hat sich der Zauber, der sie umgab, gar wunder= 
PA 7,300 bar gelöst" ( ). Allerdings schreibt Murhard, in Treue 
zu Montesquieu, über die englische Verfassung, "daß man 
von ihr, wenn sie unter ein fremdes Volk verpflanzt werde, 
andere Kesultate zu erwartet hätte", als jetzt in England 
FA 10,71 (€ ). Daß Murhard mit diesem Satz, der in etwa die Be= 
deutung der Geschichte anerkennt, zu einem ganz anderen 
als dem rein rationalen Standpunkt hinüberwechselt, ist 
ihm wohl nicht aufgegangen. Es ist auch hier wieder die 
diametrale Zinstellung zur gleichen Sache charakteristisch 
für die Frühliberalen. Und doch geht Murhard auf richtigen 
Bahnen weiter, wenn er in diesen Jahren schon schreibt: 
"das Wort 1äßt sich übertragen, nicht aber der Geist, 
der nur im Leben und nur durch es sich bildet und ent= 
wickelt"(ebdq).
	        
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