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Deutschen, bis über die Mitte des 19.JHs hinaus gültig,
in erster Linie vier Politiker gezeichnet haben: “Rotteck,
Murhard, Welcker und Dahlmann; später kommen dann noch
einige andere hinzu wie R.v.Mohl und R.Gneist.
Das Englandbild der vier Genannten unterscheidet sich
etwa so: Dahlmann sieht mit den Augen des Norddeutschen;
die drei anderen aber fussen auf dem süddeutschen Libe=
ralismus französischer Herkunft. Rotteck ist der am
weitesten links gerichtete und blegibt es lebelang. Welcke
steht mehr rechts. Murhard rechnet sich zur Rotteckschen
Gruppe. Gleichwohl geht Murhard häufig über den Stand=
punkt Rottecks hinaus. Später sind in der 2. Auflage
unter dem Einfluß Welckers (auch Dahlmanns) nach dem
Tode Rottecks gewisse Abschwächungen in den England-Arti=
3 A% keln Murhards zu beobachten (AM Yıs
Der Nachlaß Murhards enthielt allerlei Bemerkungen, auf
Grund derer man die Vorarbeiten für sein Englandbild re=
konstruieren kann. Qüewfruchtvarster"Hilfe bringt det
Ertrag seiner Znglandreise im zweiten Jahrzehnt. Dazu
kommen die literarischen Hilfen, die weniger zur Nach=
zeichnung eines historischen Bildes seit der englischen
Revolution als zur Schilderung der staats- und verfas=
sungsrechtlichen Einrichtungen dienen sollen. Von diesen
Quellen seien in Auswahl genannt: Montesquieu und Filan=
gieri (— ) als. die. großen Kritiker, Blackstone und
Burke, die scharfsichtigen Juristen; und dann eine lange
Reihe, die sich großer Beliebtheit in Deutschland erfreu=
en: so Delolme, Archenholz, Constant, Guizot, Raumer
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Es werden dann, besonders im Staatslexikon Bd.5 (1837),
alle Probleme zusammengestellt und noch einmal unter=
sucht und kritisiert, mit denen sich Murhard jahrelang
beschäftigte, so die Stellung des Königs, seine freie
Hand in der Wahl seiner verantwortlichen Minister, so
das von Innen her funktionierende Staatsgefüge (— ).
Deshalb hat in England nu der Befähigte Kopf eine poli=
ticehe Chance. Die "rärogativen des Königs werden durch=
mustert, hoch wird gelobt, daß kein stehendes Heer in