Full text: Friedrich A. W. Murhard, (1778 - 1853), Staatsrechtler und politischer Publizist im vormärzlichen Liberalismus (Teil 1)

Menschheit geworden gleich einem Friedrich d.Gr. und 
Washington, hätten ihm außer der “acht nur andere Menschen 
zur Seite zestanden (Pol.Ann. 4/1 ff). Und wie seine Re= 
gierungstätigkeit, so wie sie jetzt ohne Abschluß gewalt= 
sam beseitigt, die beste Widerlegung ist dafür, daß auch 
der genialste Herrscher heutzutage nicht mehr ohne Anteil= 
nahme des Volkes regieren kann, so ist es sicher, daß 
Napoleon zum reinen System des Konstitutionalismus über= 
gegangen wäre (ebd.). 
Aus dem Volke heben sich die Kräfte des Neuen, das ist 
immer wieder M“urhards Gedanke, das Volk, das die Intelli= 
genz birgt, Die von solcher Erkenntnis erfüllt sind, bindet 
ein Gemeinsamkeitsgefühl, das über allen nationalen Raum 
hinausführt (Pol.Ann. 10/4), und die Menschen auf einem 
höheren Niveau scheidet zxXxxz in solche, die das Alte und 
das Neue auf ihre Fahnen geschrieben, in die "Historischen 
und die Rationalen”, in die "Revolutionäre" und die "Ge= 
genrevolutionäre", in die "Servilen" und die "Liberalen" 
(eba.) Nicht die unter ihnen, die in lächerlichen und 
maßlosen Übertreibungen den Vorwurf zu Ausnahmegesetzen 
und Reaktionen gegeben, und die durch Dummheit und Aber= 
witz den "trefflichen Herbst von 1819" eingebracht haben 
(Pol.Ann, 3/340-41), führen die neue Zeit herauf, sondern 
die im ernsten Willen und rastloser Arbeit an sich selber 
und an den Aufgaben ihres Staates und des Öffentlichen 
i Lebens Kräfte einsetzen. "Die Keime sind gelegt zu Blüten 
undfFrüchten, die weidlich anreifen werden, waltet nur Be= 
sonnenheit, Vertrauen und Geduld" (Pol.Ann. 2/242). Egois= 
mus und Selbstsucht und die Erbsünde der menschlichen 
Natur, die Herrschsucht, unmöglich machen und der Willkür 
ein Ziel setzen durch Verfassung, Gesetze und politische 
Bünrichtungen (Pol.Ann. 1/251 und 253): das ist die Lösung 
des “roblems von Regierun g und Volk. Findet die im Sinne 
des liberalen Gedankens sbatt, dann wird auch schließlich 
ganz Deutschland aus den Fieberzustand, in dem es seit 
mehr denn 30 Jahren von Frost und Hitze abwechselnd erschüt 
tert wird, genesen und erstarken (Pol.Ann, 6/47).
	        

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