I
so ist in sorgfältiger Drucklegung der Verhandlungen
für die breiteste Öffentlichkeit! die Möglichkeit: zu bies
ten, daß der Bürger daheim zu eigenem Yrteil gelangen
kann und einsehen lernt, daß nicht Eigenmächtigkeit,
Einseitigkeit und Unkunde diesen oder jenen Beschluß
zustande gebracht (Pol.Ann, 33/200). 1 Dasiceisti der Punkt,
wo einer vernünftigen Pressefreiheit stattzugeben ist,
und mit solcher! Pressefreiheit pflegt die: des gesamten
Lebens Hand in Hand zu gehen, Sie beruht auf dem Verhält-=»
nis, in welchem der Einzelne zum Ganzen steht (Pol.Ann.
4/148). Freiheit des Menschen, dargestellt durch die
Freiheit der Gedankenmitteilung (Pol.Ann. 2/368), und
daraus sich ergebend die Öffentliche Meinung, die unbe=
kannt in ihrem ‘tiefsten Ursprung (Pol.4Ann. 3/363-4) übe ı
alle Segnungen des Augenblicks hinaus zu einem "hohen,
dem Guten wohltätigen und dem Bösen furchtbaren Gericht,
zu einem heiligen Areopag der Menschheit wird" (Pol.Ann.
2/1371).
Es ist die mildere Form der vor allem durch die französi=
sche Revolution ausgelösten Abkehrtendenz vom Staate im
Sinne eines gewissernzentralistischen Selbstverwaltungs=
prinzips, wenn zur sicheren “rundlage jeder Verbesserung
des staatlichen Lebens das "häusliche und Gemeindelehen"
gefordert. (Pol:;Ann. 6/37), .undi das Prinzip des "freien
Amerika" als Maxime aufgestellt wird: "je mehr Handlunger
der Öffentlichen Verwaltung der obrigkeitlichen Gewalt
in die Hände der Bürger selbst gelegt werden, je weniger
werden sie durch den Druck der Regierung gewahr" (Pol.
Ann. 3/5367). Daneben klingt der andere Gedanke an, der
wieder zum Staate hinführt, wenn es weiter heißt, daß da=
durch umso "größer wird das Vertrauen zu ihr, umso wil=
liger werden sie’auch, so‘ oft es das:Wohl: des Staates
erheischt, Geistrund Blut: zum:Opferc bringen‘ und: fest an
ihrem Vaterland hängen" (ebd.). Der naive Individualismus
wird durch die Vorstellung neuer gesellschaftlicher
Ideale überwunden, an deren Ende doch schließlich der
starke Staat steht auf breiter “rundlage des ganzen
Volkslebens; "mehr von unten herauf als von oben herunter
soll’ gewirkt werden" (Pol.Ann. 4/8). : Mehr. als ein: Staat
der alten und neuen Zeit zeigt es, "daß der schlichte
Bürger seinen und seiner Gemeinde Geschäften gewachsen