lung so leistungsfähig macht, wie man in anfänglichem
Überschwang gerhofft". Es liegt überhaupt in der reiz=
baren, unstäten und schwer zu befriedigenden Stimmung
unserer Zeit, daß sie rasch von einem Äußersten zum an=
deren überspringt (Pol.Ann. 7/8). Davor ist zu warnen
und umso fester an dem Glauben und der Überzeugung zu
hängen, daß die funktionellen Einrichtungen einer reprä=
sentativen Verfassung, wenn auch nicht das Allheilmittel
so doch das einzige sind, das Besserung bringt. Leider
muß die Meinung, daß Volk und Volksvertreter dasselbe
sei,nur zu oft als gefährlicher Irrtum bezeichnet werden
(Pol.Ann. 7/9). Nur zu leicht werden die Volksvertreter
' zu einer besonderen Kaste, die das Volk vom "Genusse
seiner ersten und heiligsten Rechte" ausschliessen. Dem
ist dadurch zu begegnen, daß die Parlamente mit kurzen
Fristen neu gewählt werden (Pol.Ann. 5/380); daß man
dabei verdiente Männer erneut deputieren darf, ist eine
Billigkeitsforderung. Wichtig vor allem ist die parlamen:
tarische Schulung. Es ist "eine Folge unserer politische:
Lage und unseres metaphysischen Charakters" (Pol.Ann.7/5
sagt kurz er von den Deutschen, daß "die Kraft dieses
gewiß reich begabten Volkes im Gebiete der Politik vor
allem auf das Schreiben gewandt ist; und ehe sie zum
Handeln kommen, wird ‚entsetzlich viel geschrieben und
immer geschrieben, nicht einmal geredet, noch weniger
getan, was not ist". (E.Z. Nr.8), und diese Kraft und
"Ernst und Gründlichkeit, und ein aufrichtiges Streben,
das Bessere, wo es erkannt wird, zu erreichen" (Pol.
Ann. 7/6), werden bei stets zunehmender Übung zu der
Gewandtheit und politischem Takt führen, über dessen
Mangel jetzt noch Franzosen und Engländer spotten, Das
Sachliche muß .in den Mittelpunkt treten) es geht .nicht,
daß ein Abgeordneter aus persönlichen Gewissensbedenken
sein Mandat aufgibt, weil eine Angelegenheit gegen seine
Überzeugung abgelehnt worden ist (Pol.Ann. 7/22). Das
heißt aber keineswegs, den Ständesaal "aus einem der
gemeinsamen Beratungg£ für das gemeinschaftliche Beste
gewidmeten Versammlungsplatz in ein Kampffeld für zwei
streitende Parteien" verwandeln (Pol.Ann. 10/338), und
deshalb ist ein Abstimmen der Deputierten in Parteigrup=
pen verwerflich (ebd.), eine Überzeugung, die sehr