11 Kapitel
Der Bundestag und die deutsche Frage.
Wir sehen den Wert dieses Kapitels neben der allgemeinen
Information vor allem darin, daß es sich hier um die Nach=
zeichnung eines Murhardbildes handelt. Murhard trifft erneuw
und vielfach ganz anders politisch zugerüstet in den 'Be=
reich der öffentlichen Probleme ein. Er kommt als Korres=
pondent angesehener Zeitungen und Zeitschriften schließ=
4 lich zu eigenen Publikationen in Form einer eigenen Zeit=
schrift (Buropäische Zeitung). Er wird weiter von Cotta
mit der Herausgabe der Allgemeinen Politischen Zeitschrift
beauftragt; mehr noch: er wird durch die politisch Interes-
sierten, besonders in Frankfurt, zu einem Vertreter des
süddeutschen Liberalismus. Was Murhard in dieser Epoche
auf das stärkste gefangen hielt, darüber geben diese Jahre
wertvolk Hinweise, Wir halten es für richtig, die Summe
der Einzelheiten in einer gerafften Darstellung zu: bringen.
Dabei können wir an Murhard beobachten, wie langsam, aber
doch überschaubar sich gewisse Vorstellungen herausschölen,
die ein festes Fundament fr sein späteres Wirken abgeben.
Dabei wollen wir es als bedeutsam ansehen, zu beobachten,
wie sich die politischen Vorstellungen festigen. Zugleich
lesen wir aus diesen Publikationen heraus, wie ausgriffig
Murhard gestaltet, wie er mit Kühnheit seine Überzeugungen
allen Drohuhgen der deutschen Regierungen zum Trotz der
Öffentlichkeit unterbreitet. Wir betrachten diese Darstel=
lung als eine Art Ausruhen und bitten den Leser, seine Lek=
türe Murgse en Schrifttums unter solchen Aspekten zu be=
treiben. Allerdings steht Murhard in seiner Gedankenwelt
etwas vereinsamt da. Wir verweisen auch auf spätere Artikel
äxg in denen die Fäden dieser Jahre nach 1815 weitergespon=
nen werden, und so ein schönes Ganzes entsteht. Eine Epoche
die sich bis zu Murhards Inhaftierung zu Anfang der zwan=
ziger Jahre erkennen läßt, auch da, wo sie Widersprüchliche
enthält.
"Die Erhebung des deutschen Volkes hatte so schön und herz=