Full text: Friedrich A. W. Murhard, (1778 - 1853), Staatsrechtler und politischer Publizist im vormärzlichen Liberalismus (Teil 1)

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gaben. Der Stast habevkein Recht, in’ein so struktwiertes 
Wingschsfislebenheinzugreifen, allenrfakis Xiege:ihnfin 
Notzeiten natürlichen Schutz!zu leisten!lob. ‚Dagegen solle 
er die neuen Wirtschaftsmethoden fühern, Indem er“ Kapitals 
ansammlung und‘ Investierung begünstige. Der Staat könne 
durch derartigenganzvallgemeine Maßnahmen bisher unvers 
ständıicherweise ungenützte Kräfte mobilisieren für seine 
Gesamtexistenz. Die angloamerikanischnen Staaten geben für 
solche‘ Forderungen und deren Verwirklichung /Deste Beispiel 
aD, 
Murhard sieht hier einen weg, die verhängnisvollen Span- 
Hungen innerhalb der Stastswelt ganz Lurobdas wie auch 
ß eines Einzel= innernalbZd@g Nebeneinander der sich bekämpfenden Bürger 
; staaten abzubauen. 
Wenn in einem Staat Schutz des Eigentums, Freiheit für 
jede Fähiskeit und menschliche Leistung besteht, wenn kein 
ständischen Sonderinteressen geduldet werden, &mn sind 
das die Ergebnisse einer wahrhaften Volkssouveränität, 
einer makellose Demokratie, deren Exekutive in den Händen 
der Besten liegt. 
As muß und wird der Tag kommen, an dem sich @kex% auch die 
Großmächte von Preußen bis Rußland diesen Idealen ver= 
schreiben. So haben es die Nordamerikaner, die Schweizer, 
Seibst dis Yranzosen im Ansatz mic ihren Provinzisl- und 
Kanfonräten gehalten; so sollte die Crdnung. in Gesamt= 
äeubschland überhaupt und gerade auf wirtschaftlichem 
Gebiet gestaltet werden. Finden diese politischen Vorstel= 
lungen mehr und mehr Verständnis, wird der B1lockbildung 
der europäischen Staaten, namentlich der Heiligen Allianz 
&Suf die Dauer die Lebenskraft entzogen, 
Es überrascht, daß in solchen Spekulationen der Gedanke 
eines geeinten Europas, mindestens auf wirtschaftlichem 
und verkehrspolitischem Gebi&t, angeschlagen wird und dami 
eine Brückte von der Murhardschen Ideenwelt zu den Proble= 
men unserer Tage entsteht. Bei solcher Beobachtung fallen 
augenscheinliche Fehlurteile nicht sonderlich ins Gewicht, 
etwa das Übersehen recht reaktionärer Intentionen in den 
Schweizer Kantonalregierungen oder die allzu günstige Be= 
urteilung der DeBartementsräte in Frankreich, 
Alle politische Ideen Murhards, in welcher Form oder Ab=
	        
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