Full text: Friedrich A. W. Murhard, (1778 - 1853), Staatsrechtler und politischer Publizist im vormärzlichen Liberalismus (Teil 1)

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bezeichnet; eine solche, azmer alsıeinAnhangsel. der Reglie= 
TUNg,. Murhsrd, der: mit: GeNUugtuuUNg einen Weit verbreiteten 
IFrbum, dem auch SrKcye verfallen ist, .„bloßlegt,.weigtiin 
seinen Diskussionsaäarzumenten auf die Nordamerikaner hin. 
Auch dem französischen wegagibt er: gegenüber dem englischen 
den Vorzug. Las aber wäre der beste und Trichtigste weg, 
den der Geistbeiner) modernen Stasatesverfassung: nehmen sollte 
wenn. alle: Bürger-dasıgleichesaktive: und passive, Wahlrecht 
besäßen, ohne Einengung durch Altersvorschriften und son= 
stigen Zensurmethoden. Laut kontesquieu kommt Tracy zu dem 
Vorschlag, die, gesetzgebende. Gewalt letztlich: einer. inte= 
zgren Persönlichkeit. anzuvertrauen. Nüchtern antwortet. Mu= 
hatd, daß niemals Gesetze wirksam durchgeführt werden kön= 
nen, wenn nicht) eine, anerkannte Macht dahinter. steht. Diese 
Macht aber ist.der Gesamtwille des Volkes, dargestellt in 
der repräsentativen Versammlung. 4lle anderen Systeme des 
vegen- und Gleichgewichts sind. voller Gefahren. Man schaue 
wieder, auf. das;gelobt. England... Die vollziehende; Gewalt: und 
damit die eigentlichen hachtträger sind die Minister, denen 
gegenüber der König schon mehr als einmal auf den Wertounkt 
einer Null abgesunken ist, Selbst das angepriesene Wahlkö= 
nigtum findebß bei Murhard keinen Gefallen. was geht der 
Wahl meist voraus? Ränke, Tücke, Intrigel Und was sind die 
Folgen? Neid, Streit und blutige Bürgerkriege. Nur die Sous 
veränität des gesamten Volkes verbürzt den Geist einer 
wahrhaften Stantsverfassung. 
A Nach einen zweiten Artikel ähnlichen Charakters schreibt 
Kurhard im: Anschluß an die Stellungnahme Negj.Constants zu 
des ne2politanischen Philosophen Filangieris weitg verbrei= 
PA + 185° teten Darstellung einer zeitgemäßen Verfassun g. ( Ye 
Constant tadelt in seinem "Commentaire sur l'ouvrage de 
Filangieri" (Parjdis. 1822) bei weitgehender Zustimmung zu den 
Grundthesen des liberalen Italieners, daß er immer noch zu 
sehr dem Alten verhaftet sei. Constant möchte einen moder= 
neren Filangieri darbieten, wie das ‚seinerzeit Tracy. mit 
Montcesquieu versucht habe. Murhard unterstreicht in seinen 
Ausführungen den guten Willen Gönstants, kreidet ihm aber 
an, daß er im Grunde genommen den gleichen Fehler mache 
wie Filangieri. Constant sei falsch beraten, wenn er dem 
18. Jahrhundert das Verdienst abspricht, jemals ernstliche 
politische und gesellschaftliche Erneuerungsideen entwickel
	        
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