Aa Zrobleme des Konstitutionalismus..
In einer letzten Schau möchten wir ädiejenigen Artikelrder
Annalen:skizzieren, die - wenn auch in: Anlehnung anlikon-
krete Beispiele und Vorkommnisse - darauf abzielen, die
Problematik der neuen politischen Forderungen, wie See
der Konstitutionalismus erhebt, dem Leser aufzuzeigen,
verständlich. zu. machen und Wege zu. ihrer Lösung zu zeigen.
Dahin gehört ein Aufsatz Murhards, der sich mit’der Neu=
Staatttexrkoi Ordnung der kirchlichen Verhältnisse befaßt ( je Die
€SHLY IH, 786 Darstellung 1äßt ein Doppeltes erkennen: den Sohn des
15. Jahrhunderts und der Aufklärung und darauscefolgend/die
persönliche Uninteressiertheit des Verfassers an echten
religiösen. Problemen. „Nichtvals-ob Murhard nicht umsall
dieses wüßte. Vielmehr beschäftigt ihnıdas religiöse, meh:ı
noch -das kirchViche Leben als eine Gegebenheit, mit der
sich der neue liberäle Staat auseinandersetzen muß.
Murhard leitet seine Überlegungen aus dem Wesen des Chri=
stentums ab, das er etwa im Sinne Lessings als vernunft=
getragene Humanität ansieht und damit seine Aufgaben fest:
legt, darunter auch die Toleranz gegenüber solchen Bürgerr
die sich nicht formal zum Christentum bekennen, So erklärt
es sich, daß in den Darlegungen an keiner Stelle der Name
Jesus erwännt wird. Umso heftiger sind die Ausfälle gegen
die Unmenschlichkeiten, die fast zwei Jahrtausende. hin=
durch im Namen des Christentums begangen wurden und die
in einer modernen Gesellschaft unmöglich werden müssen.
Der Politiker Murhard. sieht unbestechlich das Wiederers
starken der Kirchej so vor allem des Katholizismus, der
mit Zustimmung des Papstes etwa in Frankreich durch Wie=
dererrichtung der alten Orden (Jesuiten) und neuer Kon=
gregationen (die von Sacr& Coeur 1818) wie auch mit Hilfe
einer populären Propaganda (Lammenais) durch geschickte
Verhandlungen mit Rom wieder zu einer vom Staate unabhän=
gigerfpeachtlichen Macht zu werden. Mag die katholische
Kirche auch ihren vorrevolutionärem Besitz verloren haben,
So ersetzt sie diesen Verlust durch geistige Aktivität,
die alles andere als liberale Ziele hat. Auch das Luther=
tum, wie es in Preußen beheimatet ist, verspricht keine
friedliche Zukunft. Es wird mehr und mehr zu einem will=
fährigen Helfer der staatlichen Macht. Darum setzt Murharc