Ein weiteres Problem, das voller Hemmnisse für die Aus=
breitung, des Liberalismus ist, sieht #urhard in der ver=
derblichen Methode der Heilige Allianz, sich mit Waffen=
gewalt in fremdstaatliche innere Angelegenheiten einzu=
mischen. Im Gegensatz zu den revolutionär-republikanischen
Begebenheiten, üie auf einen echten Konstitutionalismus
abzielen, bringt der Aufsatz, der sich mit der Interven:=
tionspolitik der Heiligen Allianz befaßt, was die Tenden=
zen einer reaktionären Staatsoränung anstreben. Obschon
Murhard diese Interventions-Bestrebungen ablehnt, geradezu
haßt,. bemüht er sich doch immer von Neusm, wie man diesen
Zustand in Europa beseitigen kann, indem man die vorhande=
nen Verhältnisse’ in‘ ihren Institutionen, mehr noch‘ im ihre:
PA M,I06 tragenden geistigen Kräften neuoränet ( I:
Wieder sucht. Murhard Hilfe in der französischen Publizi=
stik. Sie findet er bei dem bisherigen Herausgeber des
royalistischen. "Conservateur". Von diesem politischen
E anne” ı 73 % ;
Schriftsteller $—++7t eine Broschüre über das gleiche
Thema. Was aber deren Autor Fievete gerade empfiehlt, ist
der Bonapartismus dieses tapferen Mannes, der trotz vieler
Eigenwilligkeiten seines Denkens noch immer Führer der
royalistischen Ooposition ist. Murhard. zitiert diesen Auto:
gerade deshalb, weil er damit dem möglichen Einwand zu
begegnen hofft, daß er sich im Fahrwasser eines Abtrünnige:
bewege. Allerdin-s, was Fievete mit seinem Benapartismus
vertritt, hat kaum noch etwas mit Royalismus zu tun. Den
heutigen Beobachter interessiert es, wenn eine derartige
Verflechtung der Gedaänkenkreise in den Anfangszeiten des
vormärzlichen Liberalismus möglich sein kann. Ohne Ein=
schränkung entnimmt Murhard dem Bonapartismus die Erkennt=
nis von der politischen Dedeutung der Masse, Ihre gehöre,
- so sei es die letzte Meinung Napoleons gewesen - die
politische Zukunft, vorab dem Mittelstand der kleinen Leu=
te. Es habe selbst bei den Royalisten eine Zeit gegeben,
da sie auf ihre ‘Fahne geschrieben: "Le pouvoir et les
liberte&s publiques". Ihre Verwirklichung aber bedeutet
Frieden.
Und nun wendet sich Murhard gegen alles, was dieses Ziel
zu erreichen erschwert, ja unmöglich macht. Eins der
schlimmsten politischen Gifte ist für Murhard die Zwie=