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2.) Konstitutionelle und reaktionäre Staaten,
Eine ganze Gruppe von Öriginalartikeln widmet Murhard dem
Verhältnis von konstitutionellen zu reaktionären Staaten.
Seinen bedeutsamsten Artikel dieser Reihe knüpft Murhard
an ein gediegenes werk des Franzosen de Pradt "L'Europve
et 1l'Amerique", das 1822 in Paris erscheint, de Pradt ist
entschiedener Liberaler, dazu Pazifist und befonter Kuro=
päer. Kein Wun der, daß dieser Schriftsteller die ausge=
Misc. gle Praolf- SPprochene Sympathie eines Mannes wie wurhard genießt.( v
Überschrieben ist der Aufsatz "Die Revolution in Südameri=
ka", Murhard betont unter den Gründen, varum er diesen Auf=
satz geschrieben habe, seine Informations- und Erziehungs=
absicht seinen Landsleuten gegenüber, die so am lebendigen
Objekt erfahren können, wie es im allgemeinen zu einer
Revolution kommt und welche Kräfte und Gegenkräfte dabei
im Spiel sind. So ist in Südamerika eine moderne Staaten-
welt entstanden, deren System nicht wie in Europa nach
Troppauer Beschäüssen den Völkern durch den Einmarsch frem-=
der Truppen eingerichtet wird.
Was nun werden die Folgen der südamerikanischen Revolution
für Amerika selbst, aber auch für.den alten Kontinent seinf
Zunächst werden die britischen Kolonien in Westindien das
Beispiel ihrer Nachbarn nachahmen. Vermutlich wird sich
Kanada an die USA anschließen, ja vielleicht kommt es auf
solche Weise dermaleinst zu einer panamerikanischen Kon=
föderation.
Darin aber sieht Murhard das Wichtigste, daß. endlich eine
Bresche in das Kolonialsystem geschlagen wird. Bolivar ist
der wahre Held der Gegenwart; er gründet die neue Welt der
Menschlichkeit an den Gestaden und in den Ländern des west=
lichen Erädteils. Eine angekündigie große Wirtschaftskonfe=
renz. wird. zeigen, welche. Fläne die Politik dieser neuen
Republiken hegt., Mag auch diese oder jene Hoffnung oder
Voraussage unerfüllt bleiben, die Großzügigkeit der politi=
schen Schau, die den Autor während dieser Jahre bewußt die
kleinen Quisaquillen seines Heimatlandes beiseite schieben
läßt, weist einen Politiker aus, der weitab von der Masse
seiner Berufskollegen bleibt.