Beide Aufsätze bestechen durch ihre Zukunftsprognosen, di 
sichtlich auf persönlicher Erfahrung beruhen. Allerdings 
zeigen sich im zweiten Aufsatz die vormärzlichen Neigun= 
gen - wenn sie auch in richtigen Aussagen geboten werden 
zum Theoretisieren, wie sie das Gesamtwerk des älter wer= 
denden Murhard erneut durchziehen, manchmal sogar belaste 
Es würde den Rahmen unserer Darstellung weit überschreis$ 
ten, wollten wir, die vielen anderen Aufsätze in gleicher 
Ausführlichkeit kommentieren. Interessant ist der Artikel 
PA 0,23 "Europa und die Türken" ( ). Er wird dazu benutzt, di 
Ursachen der Despotie zu untersuchen. Dann aber werden 
die ersten Schritte seines Abbaus in Zuropa und Deutsch= 
land geschildert. Bezeichnenderweise wird hier der Jo= 
sephinismus vorgeführt, wie es auch Rotteck tut. Von 
Friedrich d.Gr. ist aber nicht die Rede. Es folgen die 
Ausfälle gegen die "christliche" Heilige Allianz. Murhard 
ruft die wahrhaften Christen auf, sich gegen den Islam 
und seine Expansionstendenzen zur Wehr zu setzen; und wer 
es nicht aus christlicher Verantwortung tun könne, der 
möge das große Vernunftideal auf sein Qmwiks® Panier hef= 
ten, die allgemeine Humanität. Für solche geistige Hal= 
tung. leuchtete aber noch immer für ädie Völker Europas 
die Gestalt Napoleons. 
Murhard erweitert das"Manuskript aus Süddeutschland" 
durch einen Kommentar zu einer damaligen Broschüre, die, 
wie Murhards Publikation, den Titel trägt "Neues Manus= 
i PA 5,195 kKript aus Deutschland" ( ). Den Verfasser haben wir 
wohl in Murhards Freundeskreis zu suchen, sicherlich bei 
den Verfechtern der Trias-Idee, deren führender Kopf der 
Frhr. v.wWangenheim ist. In den außenpolitischen Vorstel= 
lungen werden die Gedanken des Lindnerschen Manuskripts 
im wesentlichen wiederholt. Murhard aber bringt schärfere 
Töne in die innenpolitische Diskussion. Vor allem deckt 
er die verderblichen Machenschaften der französischen 
Ultras auf und geißelt die zunehmende Proselytensuche 
dieser Reaktionäre in Deutschland. Wer diesen Sirenen= 
klängen sein Ohr leiht, wie es etwa in Preußen geschieht 
der verkauft seinen Staat und sein Volk. Wer gar mit Ge= 
walt und Kerker operiert, der weiß garnichts von der 
Weltgeschichte, die zu allen Zeiten lehrt, daß man nie=