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Schritten zu einer Europäisierung der £rde.
Noch wird es 4eit nötig haben, bis Vermessenheit, Dünkel
und Willkür durch Vernunft, Wahrheit und Gerechtigkeit aus
dem Felde geschlagen. Die Völker aber dürfen nicht ver=
zweifeln, sondern festhalten an dem Glauben an das Gute
und seinen Sieg. Solche Haltung verbürgt dem mMenschenge=
schlecht trotz allem ein Dasein in frohgemuter AÄoffnung.
Es ist aufschlußreich, daß Murhard in einem Artikel zu
PA 10,193 Neujahr 1823 ( ) eine ganze Reihe der 1821 vorgetrage=
nen, meist außenpolitischen Gedanken bei leichten Variatio-
nen aufnimmt, jedoch - als Wirkung der veränderten innen=
politischen Situationen - das Schwergewicht auf innenpoli=
tische: Probleme verlagert. An Hand der spanischen Ereig=
n_isse führt der Autor seine Leser durch einen Kurs der
elementaren Staatswissenschaften und politischen Geschichte
Er beginnt seine Ausführungen mit einer damals aktuellen
Frage, ob es zulässig sei, daß der Arm der Heiligen Allian:
mit Hilfe Frankreichs in ein fremdes Land eingreifeA£, um
dessen Bewohner gegen deren Willen mit einem anderen poli=
tischen System zu "beglücken"? Diese Praxis lasse sich
seit der Antike bis heute verfolgen; geling& sie, so werde
von politischer. Weisheit gesprochen wie etwa bei der Zer=
stücke/lung Polens} scheitere ein solches Unternehmen, so
zetere man gegen solches Unrecht und Verbrechen, Murhard
appelliert an die vernünftige Einsicht der Öffentlichen
Meinung: werde derart eine Regierungsmaxime realisiert,
dann höre Selbständigkeit der Völker und ihre Souveränität
auf (ebda ).
Kann überhaupt ein Staat seine politischen Grundsätze mit
Gewalt verbreiten? An dieser Frage entscheidet sich das
Schicksal Europas. Seit 30 Jahren brennt die Feuersbrunst
in ganz Europa. Keiner will die Brandfackel geworfen haben.
Und doch sitzen die Brandstifter auf beiden Flügeln der
Parteien: bei den Radikalen wie bei den Ultras. Jeder Ex=
tremismus ist lebensbeädrohend, mag solches TIreiben auch
romantisch überdeckt sein (— ). Wer alles Ausländische
grundsätzlich verflucht, gehört.zu dieser Clique) es ist
tief bedauerlich, daß selbst im nachbarlichen Lande der
Freiheit solche Interventionspolitiker Anhänger finden.
Die Brunnenstube solcher vergifteten Ströme bildet die