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"ES gib5 gutmüßsige Seslen ....., die da meinen, mit dem
Frieden des Evangeliums, den die Heilige Allianz verheiße,
EZ 17 181 sei auch schon der ewige Friede zur Zrde gekommen"( .
Murhard hält nichts von diesem auf das Evanzelium gegrüns
üdeten Bund, schon garnicht für das so zentrfugal geartete
Deutschland. "Vorübergehend in der Historie sind Staaten=
bünde, dauernd und fest gegründet können nur Bundes-Staa=
ten-Vereine sein". Daß man diese beiden Begriffe nicht
scharf auseinander hält, ist ein Leidwesen der deutschen
Politik. Mag ein Staatenbund noch so fein ausgetüftelt £
sein, - er bricht auseinander, wenn die aktuelle Gefahr
vorüber ist. Ganz anders ein Bundesstaat: in ihm ist jedes
Glied der Kette gleich wichtig, weil allerseits das glei=
' che Interesse diese Kette zum Ausdruck der Einigkeit
macht. Die Heilige Allianz ist ein Staatenbund, der ohne
die Völker von den Fürsten geschlossen wurde, Diese Für=
sten aber sind Selbstherrscher,‘ mögen sie sich auch den
Titel anmaßen, Repräsentanten der Völker zu sein. Monar=
chen werden immer die Widersacher von Kants ewigen Frieden
sein, sie werden ihre Macht auskosten und um andere Mit=
glieder des Staatenbundes zu vergrössern suchen, um eines
Tages vollauf selbständig zu werden.
Da haben es die Nordamerikaner unter Franklins Anleitung
richtig gemacht; jeder Einzelstaat dieses Bundesstaates
besitzt die volle Freiheit, die aus seiner inneren Dyna=
mik kommenden Kräfte zu entwickeln; trotzdem aber sind
sie alle durch gewollte Einigkeit in der Totalität fest
verbunden, daß der gesamte Bundesstaat wie ein mächtiger
Koloß dasteht, jeden Feind abschreckt, der den Frieden
irgend stört. Fine permanente Zentralregierung wird die
Sicherung des Ganzen ständig überwachen und vermehren.
Wie nun ist das innere Gefüge eines Bundesstaates geartet?
SZ 7,185 Wieder gibt Amerika das Modell ab ( ).Murhard bringt
einen prägnanten Aufriß der amerikanischen Verfassung mit
ihrer Trennung von gesetzgebender und vollziehender Gewalt
samt den Institutionen beider Einrichtungen. Wert legt
Murhard auf die Darlegung der Gerechtsame, die dem Präsi=
denten zustehen und mit Genugtuung bemerkt er, daß auch
dessen Erlasse und Gesetze mit der Formel beginnen: "auf
den Rat und mit Genehmigung des Senats", Ebenso lobt er