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ein in den Sturm der Entrüstung der Öffentlichkeit, der
sich durch dieses Vorkommnis überall in deutschen Landen.
erhebt. "Jeder Gutgesinnte fragt, wie das noch werden 8611
in unserem deutschen Vaterlande., Vielleicht soll's erst
noch recht schlimm werden, damit das Gute’ kommen kann".
Selbst‘ in einer Freien Reichsstadt wie Frankfurt ist die
Willkür nicht endgültig beseitigt. Hat doch eine sehr unter
georänete Instanz mit Gewalt und gegen den Willen des Direk:
tors ein schönes Bild von Heinrich Ross, eine "Verkündigung
aus dem Museum abtransportiert, um es vermutlich in einer
Amtsstube aufzuhängen. Was ist das für ein Schlag gegen den
Kunstwillen des Bürgers, was sollen ein städtisches, also
staatliches Museum und die Städelsche Kunstsammlungen für
einen Zweck haben! Kunst ist ein allzemeines menschliches
Anliegen, und darum muß Kunst frei sein und allen Bürgeren
zugänglich. Wenn gewisse Leute Kunst wie ein Handwerk gar
unter Zwaxg Zunftzwang stellen möchten, wie die Rede umgeht.
dann muß. sich die.Öffentlichkeit zur.Wehr setzen und. die
Behörden, besonders der Bundestag, sollten ein gleiches
Ez 17,178 tun.l ).
Alle Relikte eüner überwundenen Staatsauffsssung müssen
verschwinden. Es. darf zukünftig keine Gesellschaften, schon
gar nicht geheime, geben, die:im Besitz von.Sonderrechten
Sind. Sie werden, allzu leicht ‚zu einem. Staszt, im Staate,
ohne Verantwortung für das Ganze, allzu gern zu undurchsich:
tigen Machenschaften verleitet. Das ist Murhards Meinung
N zu der Absicht, in Frankfurt die ehemals privilegierte Ge=
EZ 18,3! sellschaft Frauenstein wieder einzurichten $ ). Anderen
wesentlichen politischen Fragen sind die umfangreichen Auf=
sätze Murhards gewidmet, von denen der nächste Hauptab=
schnitt dieser Darstellung handeln wird.
Zu & Militärorganisation u.ä.
Am Schluß der Darstellung der Murhardschen politischen In=
formationskorrespondenzen wenden wir uns noch einmal aus=
führlicher den Fragen zu, die Murhard wegen der Sicherheit
des konföderierten deutschen Bundesstaates beschäftigen.
Er gehört damit zu den nicht sehr zahlreichen Vertretern
des frühen Liberalismus, die dem Machtfaktor auf dem Gebiete
der Außenpolitik eine realistische Bedeutung zusprechen.
Und so geht sein immerwährendes Bestreben dahin, weite Krei:
Se damit vertraut zu machen, vor allem dem Bundestag kon=
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