iS
ein freies Abstimmungsrecht mit dem Vrundsatz, daß jede
gesamtdeutsche Frage vor @gllen fürstlichen Sonderrechten
in der Behandlung wie bei der Abstimmung den Vorzug habe,
Aber was soll.dies.alles, 60 fragt Murhard, solange der
Bund nicht materiell und ideell in Stand gesetzt werde, ;e
seine. Beschlüsse auch praktisch huyreslisieren. Wasssol=
len die anderen von der Vertragstreue des deutschen Volke
erwarten! Die Kleinmütigen in Deutschland tröstet Murhard
mit unzerstürbarem Optimismus: geht alles auch noch so
langsam in der Verfassungsarbeit vonstatten, so wird dies
Charta eines Tages doch Wirklichkeit werden, wird ein
allgemeines Gesetzbuch geschaffen werden, ebenso ein
höchstes Gericht, vor dem jeder wie vor dem alten Reichs=
% a seriaht erscheinen kann und notfalls gegen seinen Landes=
EZ 5 herrn Atheben darf.nach Fug und -Recht:( ). Das-Beste
in der alten Reichsverfassung war das Reichsgerecht, day
den Schutz und die Sicherheit des Klägers garantierte.
So. soll.;es.dermal. einst.und-nicht in allzu.weiter: Ferne
auch im neuen deutschen Bundesreich werden.
Eine wichtige Frage ist die Zusammensetzung der auf der
EZ 18,57 Verfassung gründenden Repräsentation ( ). Murhard
vertritt den liberalen Grundsatz, daß es weder in der
Verfassung, noch in den aus’ ihr abgeleiteten Institutio=
nen Platz geben kann für Sonderprivilegien. Nun geht im
Bundestag der Gedanke um, den ehemals privilegierten
Standesherrn, gleichsam als Ersatz für die ihnen wider=
N fahrene Mediatisierung, sonderrechtlich in der Repräsen=
tation des; Gesamtbundes Sitz und Stimmrecht: einzuräumen.
Murhard sieht hier eine schwere Gefahr im Anmarsch. Die
Zeiten, da der Adel besondere Verdienste gewann, sind
längst vorüber. Es ist absurd, daß diese einst privile=
gierte Kaste auch in Zukunft besonders aufmerksam die
Verfassung überwachen werde. Vielmehr ist anzunehmen, daß
durch sie das reaktionäre fürstliche Element Verstärkung
gewinnen wird, durchaus nicht zum Wohle des Ganzen. Man
solle den Blick auf nordamerikanische Verhältnisse rich=
ten, die solche Sondereinrichtungen nicht kennen. Hätte
man schon früher von solchen Vorstellungen Abschied ge=
nommen, das alte Reich wäre sicherlich nichtso kläglich
zerfallen. Jedermann müsse sich die These zu eigen machen
daß die zu schaffende Repräsentation nicht Instrument