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Bruderkrieg unmöglich machen - so meint Murhard. Die jetzi
ge Präponderanz des deutschen Nordens gegenüber dem Süden
wäre aufgehoben; dafür stellte das neue Deutschland einen
Ausgleich zwischen russischen und französischen Machtbe=
strebungen her, umso mehr, als Deutschland eine abschrek=
kende Wirkung hat für jeden Angreifer. Die übrigen kleis=
neren deutschen Staaten müssen aber einsehen, daß auch
Ihre Interessen am besten gewahrt werden, wenn sie sich
weithin Österreich und Preußen anpassen. Auf solcher Basis:
lasse sich letztlich ein gesamteuropäischer Friedenszu=
stand errichten.
EZ 18,444 Daß der Bundes eaat Oo wie er heute konstruiert ist, wert=
volle Arbeit geleistet habe und noch leisten werde, wie
der Frhr.v.Gagern in einer programmatischen Rede im Bundes
tag behauptet hat, weist Murhard mit bissigem Humor zurück
Der Baron habe wohl das Futurum mit dem Präsenz verwech=
selt; er habe lieber sagen sollen, was Deutschland noch
gewinnen solle, statt was Deutschland seiner Meinung nach
EZ 17, 125 schon gewonnen habe ( )ı“Murhard zitiert eine Reihe
von anerkannten Publizisten und Staatsrechtlern, die mit
ihm gleicher Meinung sind, daß erst dann eine erfolgreiche
Arbeit in Gang komme, wenn eine Konstitution für den Bund
wie für die Einzelstaaten geschaffen sei. Nur unter ihrem
Schutze können die moralischen und physischen Kräfte der
Nation recht entwickelt werden und wahre Humanität, allge:
meiner Wohlstand, religiöser Sindjund wirkliche Vaterlands-
liebe erblühen. Alles was hinderlich ist, muß beseitigt
werden; alles was förderlich ist, verdient jegliche Unter-=-
stützung.
Das aber sind nach Murhard die Grundlagen des neuen
Deutschlands: Einheit und Einigkeit, Freiheit von fremder
Herrschaft,Achtung und Sicherheit in Europa. Auf solchen
Borstellungen muß das deutsche Verfassungswerk beruhen.
das haben sogar einige aufgeschlossene fürstliche Gesandte
in Frankfurt erkannt. Leider hindery sie ihre Instruktio=
nen und der Mangel an persönlichem Mut, dort selbständig
zu entscheiden, wo es sich um eine Frage handelt, die
einzig ihrer Einsicht und Kompetenz unterliegt. Es gibt
— leider - nur eine geschlossene Einheitsfront; das ist
die der Fürsten, wenn es um ihre Souveränität geht. Wer
dagegen anzugehen wagt, kommt mit seinem Landesherrn in