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gesamte Staatsgefüge. Was Rotbeck hier propagandistisch
formuliert, „ist der Standort, von dem aus Rotteck die
Maßstäbe ansetzt, wenn es um ein politisches. Urteil geht.
Rotteck, versichert, immer wieder, daß ein politisches
Leben nur möglich Ast, wenn das Ziel die Idee der Mündig=
keit ist, ferner die des Rechts bei allen Völkern, kurz,
wenn der Sieg des Vernunftrechts gewonnen ist. Zu dieser
Vorstellung einer idealen Staatsexistenz hat Rotteck eine
Menge politischer Gedanken aus Rousseaus und Montesquieus
Staatslehre sich angeeignet; in Zweifelsfällen greift
Rotteck lieber auf Montesaquieu zurück, bleibt aber doch
ebenso häufig bei ‚einem. Kompromiß, der im Kern seinen
eigenen Gedanken entspricht. Mag ‚es auch nicht von Retteck
unterstrichen sein, so kreiseh“Alch setmE seine Überlegun=
gen immer um den Zentralpunkt auch seines Systems: um den
Menschen und dessen Freiheit, Es ist die “rucht intensiver
Beschäftigung mit diesen beiden Staatsphilosophen, die
auch Rotteck immer wieder den Weg weisen. Immer deutlicher
wird, wie sich auch Rotteck zu einem Staatsrechtler und
Politiker entwickelt, der .die Volkssouveränität in_ allen
ihren Folgerungen anerkennt und in ihrer Unteilbarkeit
und Unveräußerlichkeit eine politische Größe sieht, Rottec
entschließt sich für eine Zweiteilung der Gewalten; das
Recht erhebt er nicht zu diesem Niveau. Aber auch das
Zwei-Kammersystem lehnt Rotteck ab; ihm ist diese Ein=
richtung eine Künstelei, ja sogar eine gefährliche. Sol=
chen Entscheidungen folgen viele seiner Freunde und Schü=
ler; auch Murhard hat hier seinen Platz. Die eine Kammer
geht aus Urwahlen hervor. Zusammen mit anderen schon skiz=
zierten Gedanken - wir denken an die Ministerverantwortung
* ; x Z - S (der ensteht und ;
gas Idealbild eines ArienpLeen! Staates mip vielen radi=
kalen Zügen ausgestattet. Kein Wunder, daß Rotteck-Schüler
wie Siebenpfeiffer und Wirth das Hambacher Fest aufgezogen
haben. Noch eine Schlußbemerkung: Rotteck hat auf gelun=
gene Weise das Vokabular des Liberalismus bereichert,
dank w=zxxhm der ihm eingeborenen Sprachbegabung, der
seine rednerischen Fähigkeiten entsprechen.
Wer das alles als Nevolution, als französisch, gar als
jakobinisch verurteilt, dessen Meinungen haben keinen