Full text: Friedrich A. W. Murhard, (1778 - 1853), Staatsrechtler und politischer Publizist im vormärzlichen Liberalismus (Teil 1)

reich kommen. Dabei ist es keineswegs unbedeutend, wie 
diese Kommunikation funktioniert. Und noch einer Tatsache 
müssen wir ein wort widmen: In dieser Frühzeit, deren 
kostbarstes Ergebnis die Vorstellung von der Autonomie 
ist in allen Aonsequenzen und der Ausformung der Garan= 
tien dafür; ein Ereignis, das als Liberalismus in die 
moderne Weltgeschichte eingegangen ist. In diesen Jahren 
beginnt das staatsrechtliche und volitische Denken 
dahin vorzustoßen, eine Wesenverschiedenheit zwischen 
dem Liberalismus und dem demokratischen Denken zu formu= 
lieren. Mag dies vielfach in Widersprüchen und Über= 
schneidungen verlaufen, so ist der Anteil der politischen 
Publizistik garnicht zu übersehen. Was damit gemeint ist, 
glauben wir beispielhaft an einer Persönlichkeit und 
ihrem Wirken MXwx wie Murhard aufzuzeigen. Daß Liberalis= 
mus immer um die Einzelpersönlichkeit kreist, demokrati= 
sches Denken aber - und dies ist das Neue - um die 
Machtverteilung nach dem Grundsatz der Volkssouveränität 
bemüht ist, 
Es bilden sich zunehmend im westlichen Europa gewisse 
Schwerpunkte heraus. Bei Murhard kommen noch seine unver= 
geßbaren Erlebnisse aus seiner Tätigkeit im Königreich 
Westfalen hinzu, ferner seine turbulenten persönlichen 
Schicksale und nicht zuletzt seine wirtschaftliche Unab= 
hängigkeit, die ihm einen geschärften Blick für Norm und 
reale Wirklichkeit stets lebendig erhalten, für Maß und 
Gerechtigkeit und daß MaEKZENKENKEN Überzeugen wichtiger 
ist als Uberreden. Aus diesem Boden erwachsen Anonyme 
wie Profilierte gleich Rotteck, Welcker und der junge 
V.MoOhl,. 
b) Rotteck und das Erbe Rousseaus. N 
Keiner der damaligen deutschen Politiker hat Murhard 
stärker beeinflußt als K.v.Rotteck. Aus der geistigen 
Beziehung ist im Laufe der Jahre eine_schöne menschliche 
Freundschaft geworden. Murhärds Denken hat bei aller 
Eigenständigkeit grundlegende Impulse durch Rotteck er= 
fahren (>< ). Die Ausgangssituation der Rotteckschen 
Gedankenwelt ist Montesquieu, vor allem aber Rousseau. 
Grundlage ist das naturrechtliche Denken, das er weithin
	        
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