Full text: Friedrich A. W. Murhard, (1778 - 1853), Staatsrechtler und politischer Publizist im vormärzlichen Liberalismus (Teil 1)

Bedeutung, Diese Männer des Alltags, der Straße, sollen 
das Übergewicht im Staatsgefüge erlangen. Die "classe 
moyenne" muß aus dem Sklavenzustand erlöste werden; sie 
ist die frägerin der öffentlichen. Meinung. Die aber ist 
die errin der Welt... Deshalb müssen alle Volksschichten 
gebildet werden, hauptsächlich durch eine qualifizierte 
Presse, Souveränität kann nur eine solche der Vernunft 
sein; alıes andere ist‘ Fiktion. Echte Treiheit beruht auf 
dem Menschen, der teilnimmt an den Anliegen seiner Zeit. 
So entsteht der wahre Staatsbürger, aus dem der Weltbürger 
wird dermaleinst. Guizot ist gescheitert. Er teilt das 
Schicksal aller großen Liberalen damaliger Zeit; aber er 
ist als ein nobler Fahnenträger eines wahrhaften aristo= 
kratischen Liberalismus in Ehren gefallen. 
Noch freimütiger geben sich die wenigen "TIndepgntants". Zu 
ihnen gehören Leute wie Broglie, Cas.,.Perier und Fayette,. 
Der Ausbau der Öffentlichen Wirtschaft ist ihre Parole. 
Stimmen werden bei ihnen laut, die von dner Industriali= 
sierung Frankreichs sprechen, von Festsetzung und Über= 
wachung der Löhne. Die kammer als Repräsentation ist für 
sie unabdingbar. Die Pluralität wird von ihnen gegen König 
und Regierung aufgerufen. Sie machen sich konstruktive 
Gedanken um die Homogenität der Minister, insenderheit 
gehb. es ihnen um Stellung und Funktion des Premiers. Alles 
dies sind Gedanken, die das politische Ringen der nächsten 
Jahre in Deutschland ausmachen und die Fortschrittlichsten 
bewegen. Wir werden manchen Gedanken Guizots im Schrift= 
tum Murhards wiederfinden und gleichwohl verstehen, wo 
Murhard die Grenzen gegen diesen originalen Kopf absteckt,. 
Wir können wesen der‘ besonderen Rolle und Verflechtung, 
die für die damaligen politischen ADLER S De eh 
Lich sind, nicht achtlos vorübergehen. Wir weruen dabei 
auf Zusammenhänge aufmerksam gemacht, die sachlich wie 
personell in manche bis dahin offene Lücke eingesetzt wer= 
den können. Es sindaie französischen Geheimbünde, die 
gemeint sind: ihre Vorstellungen, ihre organisatorische 
Fügung wirken sie in das von ihnen meist bewußt als inter= 
national gesehene politische Leben hinein. Neben den Frei=
	        
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