vom Hals zu schaffen wissen", Was den Gesandten Metter=
nichs aufbringt, ist “urhards allseitiger Appell an das
Bürgertum, ein wachsames Auge zu haben, daß sich die
europäische Welt nicht aufteile in liberale und rück=
schrittliche Teile, wie es die deutschen Großstaaten, abe
auch viele Kleinstaaten praktizieren. Der Weg endet in
den Karlsbader Beschlüssen. Welche Folgen daraus entsprin
gen, macht den Inhalt der nächsten Jahre der deutschen
Geschichte aus.
Murhard kann in Frankfurt zahlreiche Beziehungen zu hoöch=
gestellten Persönlichkeiten aus der westphälischen Zeit
wieder in Gang bringen, sehr zum Nutzen seiner Korrespon=
denzen. Versteht sich, daß Murhard mit allen damaligen
bedeutenderen Journalisten Kontakt hält. Von Männern der
Öffentlichkeit seien genannt der Frankfurter Bürr armeiste
Thomas, der Murhard besonders_zugetan ist, der hochange=
sehene cat v.Willemer und vor allem der würtember=
gische Bundestagsgesandte, der Freiher-v.Wangeheim. Nach
Karlsbad wird natürlich auch Murhard bespitzelt und er
fällt in seiner Gutgläubigkeit einem gedungenen hessen-
kasselschen Spitzel zum Opfer. Bei den weitreichenden Ver
bindungen wird Murhard auch immer wieder in Frankfurter
revolutionäre Kreise (die "Sachsenhäuser") und in sonstig
besonders Schweizer Geheimbünde hineingezogen, Es können
auch Kreise der politischen Freimaurerei gewesen sein.
Schließlich glaubt Kassel, einen Hauptschlag gegen Mur=
hard“zu führen, die rechte“ Zeit “zu sein. }
Der Frankfurter Bürgermeister Thomas warnt Murhard per=
sönlich. Murhard beschließt, Frankfurt zu verlassen, Aber
die hessische Polizeiverwaltung hat schon Schritte unter=
nommen, sodaß Murhard nirgengswo ein Aufenthaltsrecht
bekommt. Murhard unterschätzt immer noch die drohende
Gefahr, die ein anderer politischer Freund und Publizist
richtig beurteilt und bei Nebel und Nacht deshalb aus
Frankfurt entweicht. Ende 1823 trifft Murhard die Auswei=
sung aus Frankfurt. Sein Freund, der Graf Benzel-Sternau,
lädt ihn ein auf sein Güt bei Hanau. Das Gut liegt auf
Württembergischem Gebiet. Als Murhard auf der Reise nach
dort für ein paar hundert Meter kurhessisches Gebiet in
der Nähe von Hanau betritt, wird er wie ein Verbrecher