7. Kapitel
Murhards persönliche Schicksale
Nach dem Zusammenbruch des Königreichs Westphalen versucht
Murhard, der inzwischen den Titel eines Mh. Hofrats er=
worben hat, zunächst, eine Kasseler Zeitung in @#inen Besitz
zu bekommen, sei es durch Kauf einer bisher bestehenden ode
durch eine Neugründung. Der zurückgekehrte Landesvater hegt
gegen diesen "Jakobiner Murhard" vom Jahre 1805 her, ganz
zu schweigen von dessen Tätigkeit als Redakteur des "Moni=
teur", höchstes Mißtrauen. Murhard bekommt keine Redaktions
erlaubnis. Betroffen durch diese Diffamierung und angewi=
dert durch das in Hessen einsetzende Reaktionstreiben, dem
alles, was an Fremäherrschaft erinnert, bis zur Lächerlich=
keit geopfert wird, geht Murhard zunächst auf Reisen nach
der Schweiz und nach Frankreich. Seine kühle Natur vermei=
det alle enthusiastischen Äußerungen, wie sie positiv und
negativ über die westphälische und die Franzosenzeit in
Deutschland damals gang und gäbe sind. Aber was auf den
Schlachtfeldern mit hohem Einsatz an Blut und Gut gewonnen
ist, sieht der Staatstheoretiker, der auf Grund seiner
Erfahrungen im Königreich Westphalen zum praktischen Poli=
tiker geworden £/ ist, als ein Erbe an, das mit allen Mit=
teln erhalten werden muß, Mögen auch für den süddeutschen
Menschen die persönlichen Erlebnisse fehlen, so will doch
Murhard gleich vielen Männern der damaligen Z €&it den auf=
rüttelnden Appell nach dorthin weitergeben, den Görres in
seinem "Rheinischen Merkur" an alle Publizisten damaliger
Zeit richtet. Murhard hat diesen Appell in seinem Nachlaß
aufbewahrt ( > ).
Nach einigen wissenschaftlichen Untersuchungen, unter deneı
eine unvollendete Monographie des Königreichs Westphalen
Platz hat und deren Struktur in einem (verloren gegangenen
Brief. (auf der Kasseler Landesbibliothek) niedergelegt ist
Nachlß. (. ), treten Ereignisse in Murhards Leben ein, die sein
Verlassen der Heimatstadt Kassel notwendig machen. | Durch
die Machenschaften des später berüchtigten Kasseler Poli=
zeidirektors Manger wird vor dem Hause Murhards am Königs=
platz / Ecke Ohere Königstraße ein Polizeiposten aufge=