Full text: Friedrich A. W. Murhard, (1778 - 1853), Staatsrechtler und politischer Publizist im vormärzlichen Liberalismus (Teil 1)

exrfahreneren Friedrich‘ Murnard eingeholt. haben Die seit 
Januar 1812 bei “riedrich Vieweg, Braunschweig, verlegte 
Geibschriftizeigtiinıihrer“ PLanung, Wiese inet oe 
des Januar-Stücks 1812 dargelegt wird, Pläne, ‚die .eindeutig 
auf “riedrich Murharäs Urheberschaft verweisen. Das geistige 
Niveaugz des Blattes hält eine anerkennenswerte Linie. Wo 
aber der Unterhaltung gedient werden Soll, geschieht es mit 
schönem Anmut, in der Diktion wie in der Themenwahl. 
Die Zeitechrict ZEharı bestimmte Ressorts, für deren Aus= 
gestaltung eine geeignete Persönlichkeit jeweils zur Verfü= 
gung‘ steht. Friedrich. Murhard zeichnet für die Gegenwarts= 
geschichte des Königreichs; sodann für alle staatsrechtliche 
Artikel, insbesondere für diejenigen, welche sich aus. der 
Arbeit des Staatsrats anbieten; ferner für die allgemeine 
Staatsverwaltung und die Gesetzgebung und schließlich für 
alle sonstigen politischen Vorkommnisse innerhalb des Staa= 
tes, sofern ihre Kenntnis und Kommentierung für den Bürger 
von Wichtigkeit erscheint. 
Die Arbeit, die hier Friedrich Murhard übernimmt, bewegt 
sich also letztendes auf den gleichen Bahnen wie die Publi= 
zistik im "Moniteur"., Genauerer Beobachtung aber will es 
sich aufdrängen, daß das Staatsblatt oft zu ersticken äroht 
unter der Fülle der offiziellen. Bekanntmachungen, Dekrete 
u.ä.’ mehr. Selbst das Supplement wird zeitweilig durch diese 
Ballast von seiner eigentlichen Zweckbestimmung abgedrängt. 
Vorab aber sei gesagt, daß die Zeitschrift eine gube Quelle 
abgibt für die statistische Erfassung besonders der wirt= 
Hi. Map. ‚!£12,5 schaftlichen Verhältnisse‘ die zugleich etwas Exemplarisches 
W.M04./2,1° vyedeuten für das damalige deutsche Wirtschaftsleben. Wir 
haben nicht ausfindig machen können, ob Murhard während die= 
ser Jahre für andere deutsche Zeitungen und Zeitschriften 
Beiträge geliefert hat ( > ). 
In Fortsetzungen beginnt er eine "Geschichte des Königreichs 
Westphalen" zu schreiben, anfangend mit dem ersten Stück 
der Zeitschrift im Januar 1812. Leider ist das Unternehmen, 
das einsetzt mit der Darstellung des Jahres 1808, ein Torso 
Nachla.% geblieben, der mit dem Jahre 1810 sein Ende findet C ). 
Murhard zeigt in diesen Artikeln seinen seit dem Göttinger 
Studium geschärften Blick für historische Tatsachen und 
ihre Verflechtung mit politischen Strömungen. 
Daß dabei Murhards Veranlagung immer wieder den Akzent auf
	        
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