Full text: Rede bei der Weihe des neuen Gotteshauses der israelitischen Gemeinde Westerburg, am 20sten Juni 1823

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Geister sagen laßt, feine Wohnungen, seine 
Tempel. So ist uns nun auch dieses Haus, 
das wir zur religiösen Versammlung heute bet 
stimmen, ein Gotteshaus, ein Gottestempel. 
Und eS ist ferner der Tempel der 
Tugend, oder der Ort unsrer Heiligung für 
ein geistiges Leben. Denn als sinnliche Men« 
schen führen wir unser alltägliches Leben, wech« 
selnd mit Arbeiten und Erholungen; aber hieher 
kommen wir oft und besonders an den Sabbath« 
und Ruhetagen, um unsre Gedanken vom Irdi« 
schen abzulenken und auf unsre höhere Bestim« 
mung, auf unser besseres Seyn und Wirken zu 
richten; hieher kommen wir nach zurückgelegtem 
L3ten Lebensjahre, um uns für dies bessere, 
geistige Daseyn zu weihen, und uns unsern 
höhern Menschenberuf bei dem Eintritte in das 
gefährlichere Alter, unvergeßlich wichtig zu ma« 
chen; hier stärken wir uns zu einem Wandel in 
der Wahrheit und der Tugend, bei der Feier 
des Neujahrs« und Versöhnungstages, und so 
vereinigt sich hier alles, um unsern unsterblichen 
Geist dnrch die vom Himmel stammende Tugend, 
zum Himmel hinzuführen. Deswegen huldigen 
wir hier, dir holde Tugend, und rufen: heil 
den Bewohnern deines Tempels! 
Endlich ist dieses Haus der geweihete 
Ort unsers Danks und unsrer Gebete. 
Zwar überall wo wir stehen oder gehen, kann
	        
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