Full text: Rede bei der Weihe des neuen Gotteshauses der israelitischen Gemeinde Westerburg, am 20sten Juni 1823

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wenn wir nach vielen Tagen des Schmerzes 
und der Wehmuth, womit die Zerstörung unsers 
alten Gotteshauses uns erfüllte; wenn wir nach 
mehr als 31/2 Jahren, in welchen so mancher 
von uns oft sehnsuchtsvoll mit David ausrief; 
Mein Herz verlangt und schmachtet nach des 
Ewigen Vorhof, uns heute im frommen Kreise 
der Andacht hier versammelt sehen, wie sollten 
wir da nicht über unser Zusammeuseyn und un- 
ser festes Halten an Gott, wie über seine Hülfe 
zur glücklichen Vollendung dieses Hauses, uns 
mit Dankgefühlen freuen? — Sollten wir uns 
nicht freuen, daß nur nun dies Haus in so brü- 
derlichem Vereine, selbst mit unsern theilnehmen- 
den christlichen Mitbrüdern weihen, und wird 
unsre Freude durch die Anwesenheit Sr. Er- 
laucht unsers hochverehrten vielgeliebten Herrn 
Grafen, nicht noch vermehrt? Alles vereinigt 
sich um unser Herz heute mit innigem Danke 
und mit hoher Wonne zu erfüllen. Mit die- 
sen Gefühlen, sang auch David, jener wahr- 
haft fromme König der Israeliten, seinen 84. 
Psalm. Er, der Gott und seine Verehrung 
über alles liebte, freuet sich hier dankbar der 
Gnade Gottes, daß er nach langem Sehnen, 
nun wieder im Tempel, Gott verehren und an- 
beten könne. Seine Empfindungen spricht er 
vorzüglich aus, in dem 
5. Verse dieses 34. Psalms:
	        
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