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gehen, sie zu belehren, sie zu führen, ihnen die Gedanken,
die er hatte, einzuflößen, sie zu überzeugen, und vor allem
war es unsere Bereinigung, unsere Gemeinschaft, in der er
nach seinem Herzen leben und wirken konnte. Unsere Loge
hat er mit gegründet, da hat er sein Können voll zur Ver
fügung gestellt, da hat er mit aller Kraft gearbeitet, das
war so recht ein Ziel für ihn: Israeliten zu vereinigen,
die zerstreuten Glieder der Gemeinschaft sammeln zu helfen,
die Männer von rechts und links vereinigen zu dürfen, die
Gegensätze auszusöhnen, auszugleichen, ein gemeinsames
Arbeitsfeld zu finden für unsere Aufgaben, für die Aufgaben
des Judenthums, welche die höchsten Ziele der Mensch
heit sind. Dazu verband er sich mit uns, dazu grün
dete er unsere Vereinigung. Und wie hat er diese Ziele
bei uns erstrebt! wie war seine ganze Arbeitskraft der Sache
gewidmet! Keine Sitzung verfehlte er, in fast allen Kommissi
onen war er thätig, und namentlich die vornehmste Insti
tution, die Unterstützung, wie leitete er die! wie war er da
thätig, wie prüfte er jeden Fall liebevoll, gerecht und mild!
lvie wußte er die Unterstützungsbedürftigen aufzusuchen, daß
er ihnen Beschämung ersparte! wie wußte er alle Fälle so
rein, so taktvoll zu behandeln, und wie erreichte er auch
Alles, was er Gutes erreichen wollte! Wie war er thätig
im Friedensausschuß, wie hat er jede Differenz, jeden Streit
im Keim zu ersticken gewußt, daß nichts unseren Frieden,
unsere Ruhe trüben konnte! Wie war er thätig bei jeder
einzelnen Arbeit! gab es doch nichts, was nicht zuerst durch
seine Hände ging, wobei nicht sein Rath angehört, seine An
sicht gefragt wurde! Und wie war er fürs Ganze thätig,
wie hat er sich bemüht, um überall die Ueberzeugung durch
dringen zu lassen, die er als wahr erkannte! Er hat die
Logen in Cöln, Straßburg, Mainz, Wiesbaden mit gründen