Full text: Reden, gehalten bei der Beerdigung des Herrn Ferdinand Gamburg in Frankfurt a. M. am 11. und 15. September 1892

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ten Kindergartens, den Du gleichsam ins Leben geleitet 
hast, an dessen Verwaltung theilzunehmen aber Dir nicht 
möglich war wegen Deiner Fülle von Thätigkeit in Deinem 
Wohlthätigkeitsberuf — denn Wohlthätigkeit üben war Dein 
von Dir gewählter Beruf — sei auch Dir Dank gesagt 
an dieser Stätte. Ziehe hin in Frieden! Du hast Dein 
Leben ausgefüllt. Wir haben es ja eben gesagt: Ob einer 
wenige Jahre lebt, ob er ein hohes Greisenalter erreicht, 
das macht die Fülle des Lebens nicht ans; wie die Tage 
ausgefüllt werden, darauf kommt es an. Es heißt: ■jyoVi 
noiKn hv L'v' isnsn, Ihr selbst könnt Eure Tage lang 
machen, jeder ist in der Lage, sein Leben zu einem langen 
zu gestalten, sobald er es mit guten und edlen Thaten erfüllt. 
Ziehe hin in Frieden! Ans Deiner Gruft wird neues Leben 
entstehen. Ein Ferdinand Gamburg kann nicht umsonst 
gelebt haben. Mit der Scholle, die auf den Sarg hinunter 
rollt, ist er nicht ans der Welt geschieden. 
D'öffD pisi nosn: Aus dem Grabhügel derjenigen, 
deren tugendhafter Wandel vom Himmel geschaut wird, wächst 
auch wieder die Wahrheit empor. In Deinem Sinne war 
es, daß man Blumenspenden verbeten hat; die Thränen, 
die Dir nachgeweint werden, die Deine Freunde Dir nach 
weinen, vor Allem die Thränen, die die Armen und Unglück 
lichen Dir nachweinen, denen Du ein Tröster warst, diese 
Thränen sind die edelsten, unverwelklichsten Blumenkränze 
die auf Deinen Sarg gelegt werden. In diesem Andenken 
sollst Du uns bleiben. ronippHX "o*, das Andenken eines 
Guten 701:6 wird selbst zum Segen. Wer könnte an 
Ferdinand Gamburg denken, ohne sich fest vorzunehmen, 
ihm im Dienste der Menschenliebe nach eigenen, wenn auch 
schwachen Kräften, nachzueifern! Dein Andenken wird zum Segen 
bleiben, an Deinem Bilde werden sich viele erheben, und
	        
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