Full text: Reden, gehalten bei der Beerdigung des Herrn Ferdinand Gamburg in Frankfurt a. M. am 11. und 15. September 1892

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reiten, und endlich sah sich nun Ferdinand Gamburg 
am Ziel, endlich sollte das Siechen Hans seiner Bestimmung 
überliefert werden. Schon hatte sein klarer, scharfer Geist 
alles geordnet, wodurch es seinem schönen Zielezngeführtwerden 
könnte, schon glaubte er das, was er so lange erstrebt 
hatte, in der Vollendung zu sehen, da riß ihn plötzlich, 
wie einst den großen Lehrer unseres Volkes, der Tod hin 
weg von der Schwelle des Landes, das er zu betreten ge 
hofft hatte, und er, der soviel gewirkt und geschaffen für 
die herrliche Sache, er sollte die Vollendung nicht mehr 
erleben. 
Aber nicht allein als Mensch haben wir Ferdinand 
Gamburg kennen gelernt, auch als Jude hat er sich ge 
fühlt, und als Jude hat er mit Feuereifer, mit jener Be 
geisterung, die wahrhaft ans dem Herzen hervorgeht, auch 
in unserer Mitte gewirkt für die Erkenntniß jener idealen 
Güter, welche das Jndenthum einst der Menschheit gebracht 
hat, und die dem jüdisckien Volke und der Menschheit er 
halten werden müssen und sollen. Und wie verschieden auch 
seine religiösen Anschauungen sein mochten von denen Vieler, 
die zusammen mit ihm kämpften in dem Einen, in der 
warmen Begeisterung für die heilige Sache des Juden- 
thnms, da hat er uns Alle, Alle überboten, und es war 
sein Feuereifer, der namentlich dann sich kundgab, wenn 
Angriffe auf das Jndenthum gemacht wurden, wenn das 
Heiligste, was es für ihn gab, in den Staub gezogen, herab 
gesetzt wurde, besonders dann sich bekundete, wenn er be 
merkte, wie in unsrer eignen Mitte Vorurtheile und Vor 
eingenommenheit den Blick für die wahren Interessen des 
Judenthums getrübt hatten. Jene Begeisterung, sie glich 
dann derjenigen des Propheten, der ausruft, daß er nicht 
ruhen und nicht rasten wolle, nnyw'i npis m» X2' ij?
	        
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