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das Bild Israels in seiner Geschichte. O, mit vielen Ge
walten hat Israel kämpfen müssen, er ist zwar verwundet
worden häufig körperlich, aber gesiegt hat Israel im
Geist, und das war das Judenthum iu den Augen
Ferdinand Gam bürgs. Er kämpfte nur gegen Eines,
er kämpfte gegen die Noth, gegen die Leiden der Menschen
an, ob sie waren angerichtet von frevelnder Menschen
hand, oder ob sie gekommen sind durch Schickungen des
Herrn; den Kampf galt es ihm mit dem Geschick, das von
Gott gesandt worden ist, und mit dem Leid, das Menschen
auf Erden anrichteten, und in beiden siegte Ferdinand
G am bürg, in beiden hat er Erfolge erreicht, wie sie be
glückender nur Wenigen zu theil werden. Ueberall, wo die
Engel des Herrn Verwüstungen angerichtet haben, wo der
Tod Verheerungen gebracht hat, da war Ferdinand
G am bürg, um zu trösten, um aufzurichten, überall, wo ein
Mensch dem andern Unrecht gethan, war Ferdinand
Gamburg da, um den Einen zurechtzuweisen und dem Andern
eine Stütze zu sein. Und wie verstand er es, Beides in
gleicher Weise zu thun! Wie konnte er den Männern die
Wahrheit sagen, die sich stützen auf die Größe ihrer Habe
und auf die Fülle ihres Reichthums trus Vsys und an
dem Leid der Menschheit keinen Antheil nehmen. Wie konnte
er denen zu Herzen reden! Und wie mild und beruhigend
und besänftigend konnte er den Unglücklichen zu Herzen
reden! Aber was will all das Reden heißen gegenüber dem,
was er gethan hat! Wie in seinem Wort nicht die geistreiche
Wendung, nicht die gemüthvolle Wärme allein, sondern ein
großes Leuchten des Seelenvollen sich kundgab, so war sein
Wohlthun mit ganzer Seele, mit dem ganzen Vermögen des
inneren Menschen, und so entstanden Werke fast zahllos,
von seiner Hand mit geschaffen und oft von seiner Hand