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hierzu beiträgt und welcher Weg der sicherste ist zu jenem Zweck zu
gelangen. —
Gerichtet ist das Ausschreiben an die Pfarrer zu Kesselstadt,
Dörnigheim, Hochstadt, Bischofsheim, Fechenheim, Seckbach, Bergen,
Wachenbuchen, Kilianstädten, Windecken, Rossdorf, Bruchköbel, Nieder-
und Oberissigheim, Rüdigheim und Niedererlenbach.
4. ad. Hanau, 172. Julius. 1770,
KEw. Hochwohlehrwürden ergebenster Diener
S. Endemann,
Co.-Rath und Inspector.
Wir fügen alsbald hinzu ein anderes Schreiben Endemanns betr.
seine Verabschiedung,
Hochwohlehrwürdige, Hochgelehrte, Hochzuverehrende
Herrn Pfarrer!
Auf gnädigsten Befehl Ihro Hochf. Durchlaucht, des Regier. H.
Landgrafen von Hessen-Cassel hat Höchstdero Akademia zu Marburg als
Professor theologiae primarius et Co.-Rath unterm 18. Jan. 1. J. mich
berufen. Ich nehme sothanen beruf in Gottes Namen an und habe
auch schon ‚die Entlassung aus hiesigen Diensten von unserm gnädigsten
Landes-Herrn erhalten.
Nie dachte ich Hanau zu verlassen als mein zweites Vaterland,
in welchem Gott mir unzählige Wohlthaten erwiesen hat. Nun aber
Ca ich ohne mein Zutun in mein eigentliches Vaterland zurückgerufen
worden, um dorten an dem Bau des Reiches Gottes zu arbeiten, Lehrer
der Religion zu bilden etc., und aus dieser Ursache sowohl als einigen
anderen, die hier anzuführen überflüssig ist, jenen Beruf als einen Wink
der göttlichen Vorsehung betrachte, so ist es meine Schuldigkeit, dem-
selben zu folgen.
Ich habe die feste Hoffnung, dass weder Sie noch andere Hanauer
Unwillen deswegen gegen mich fassen werden. Meine beste Jahre und
munterste Kräfte habe ich meiner hiesigen geliebten Gemeinde, der
Hohen Landesschule, Ihnen, meine Herrn, Ihren Gemeinden und Schulen
gewidmet. Mein Vaterland verlanget den Rest meiner Kräfte, sollte ich
ihm soichen abschlagen? Das Irdische hat auf meine Entschliessung
keinen Einfluss gehabt, dennoch hat es der Himmel gefüget, dass ich in
dieser Rücksicht nichts verliere. Ich kann dem gütigen Gott nicht
genug danken für alles Gute, das er mir so reichlich hat lassen zufliessen.
Mit gerührtem Herzen sage ich: Herr! ich bin nicht wert aller Barmherzigkeit