Full text: Geschichte der Kirchenvisitationen der Hanauer ev. reformierten Kirche im 18. Jahrhundert, dazu: Geschichtliche Abhandlung über die Hanauer Quartal-Convente im 17. Jahrhundert

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mache, nach der Lehre und dem Beispiel unsers theuersten Heilandes 
Liebe und Gefälligkeit gegen Jedermann nach meinem Vermögen zu 
erzeigen, daher auch meine grösseste Freude darinnen setze, wenn ich 
meinem Nächsten zu dienen Gelegenheit bekommen und etwas zu dessen 
Vergnügen und Glückseligkeit beitragen kann, also hoffe ich, meine 
wertheste Freunde! Sie werden dergleichen Gesinnungen gegen Sie in 
meinem ganzen Betragen wahrgenommen und erkannt haben. Dabei 
kann ich auftrichtig vor dem allwissenden Golt versichern, dass wenn 
ich auch zuweilen mich genöthigt gefunden, Amtshalber eine Erinnerung 
zu thun, solches jederzeit mit einem innerlichen Missvergnüngen, zugleich 
aber aus herzlicher Liebe und Sorgfalt und mit dem inbrünstigsten 
Wunsch geschehen, dass solches zu thun mir niemals wiederum Anlass 
gegeben werden möchte, sondern ich jederzeit vergnügt und freudig 
mit und bei Ihnen sein könnte, Es ist dies besonders Hauptzweck und 
Geschäfte bei denen von mir gehaltenen Kirchen-Visitationen gewesen, 
dieselben zur getreulichen Gott gefälligen Führung ihres heiligen Amtes 
und ihre Gemeinden zum Wachsthum in allem guten und deswegen auch 
zum gebührlichen Gehorsam gegen ihre Lehrer als Wächter über ihre 
Seelen, weniger nicht die Elteste und Schulmeister zur genauen Beobach- 
tung ihrer Pflichten zwar ernstlich aber zugleich liebreich und väterlich 
zu ermuntern und dazu den Segen des Allerhöchsten in meinen Gebeten 
zu erflehen. 
Ich hoffe auch, dieselben werden, wenn ich gleich nicht mehr 
persönlich zu Ihnen komme, dennoch das Zutrauen zu mir haben, wie 
ich denn hier aufs verbindlichste versichere, dass ich nicht nur als ein 
Glied des Consistoriums vor das Beste der Kirchen und Schulen dieses 
Tandes mit allem treuen Fleiss zu sorgen, weniger nicht beständig bereit 
und willig zu sein fortfahren werde, denen sämmtlichen Hanauischen 
Predigern und einem jeden unter Ihnen nach allem meinem Vermögen 
zu dienen, sondern auch die Hessischen Herrn Prediger, die bisher unter 
meiner Aufsicht gestanden, ob ich zwar mit Ihnen fernerhin in keiner 
besondern Verbindung stehe, können versichert sein, dass meine auf- 
richtige Liebe und herzlichste Geneigtheit gegen dieselbe niemals ver- 
ändert, vielweniger aufhören werde, und mir dahero jederzeit ein wahres 
Vergnügen daraus machen werde, bei jeder vorfallenden Gelegenheit 
davon werkthätige Proben abzulegen. Darum werde ich auch niemals 
aufhören, den Geber aller guten Gaben, wie bishero geschehen, also 
auch fernerhin von ganzem Herzen anzurufen, dass derselbe sie alle- 
sammt jederzeit in seinen mächtigen Schutz nehme, Ihnen alle nöthigen 
Kräfte, Leibes und der Seelen besonders auch den mächtigen Beistand 
und Gaben seines heiligen Geistes zur gesegneten Führung Ihres heiligen 
Amtes verleihen, Sie auf allen ihren Wegen begleiten, alles Uebel und 
Gefahr in Gnaden von Ihnen abwenden, seinen Segen beständig über Ihnen 
und Ihren werthesten Angehörigen walten und seine Güte und Treue bei 
Ihnen täglich neu werden lassen wolle. Wo ich mich zu dero ferneren Liebe 
und Geneigtheit auch zu dero Gebät bestens empfehle, und wie ich glaube, 
dass ich zu verschiedenen unter Ihnen eben dasselbige sagen könne, was der 
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