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Herr Pfarrer Theobald in Niederrodenbach hat Vorsorge getrof-
fen, dass Freitags den 23. April a. c. die Pferde des Morgens so
früh vor dem Hause des Inspectors zu Hanau eintreffen, dass dieser
um 7 Uhr abreisen und noch Vormittags die Visitation in der Kirche
zu Niederrodenbach vornehmen kann. Die übrigen Visitationsgeschäfte
gedenkt er bis zum folgenden Tage zu erledigen. Dazu gehören ausser
dem Hören der Predigt des Ortspfarrers sowie der Katechisation der
erwachsenen Jugend, Prespyterialsitzung, Abhörung der letzten Kirchen-
rechnungen durch den mitreisenden Rechnungsjustificator des Consisto-
riums und endlich die Besuchung der Schulen.
Am 24. Nachmittags wird die Reise nach .A//enhaslau fortgesetzt.
Diese umfangreiche Pfarrei nimmt 3 Tage in Anspruch.
Am 27. u. 28. d. M. findet sofort die Visitation in Breber statt.
Kempfenbrunn und Lohrhaupten bleiben rechts liegen — sie sind näm-
lich lutherisch. So geht die Reise weiter nach Marjoss.
Am ı. Mai begiebt sich der Herr Inspector über Al/fengronau
nach Neuengronau. Die Schule zu Jossa hält nicht lange auf. Das
Dörfchen ist noch nicht lange vorhanden. Nur eine Mühle lag vor
Kurzem dort in Waldeseinsamkeit am Bache, die Jossmühle. Noch heute
wird der Ort im Munde des Volkes so geheissen. Der Müller ist nur
Tages über da. Wenn das Tagewerk vollbracht ‚ist, schliesst er seine
Mühle ab und geht heim nach Altengronau.
Am 3. Mai kommen wir über Breunings, wo der Schule im Vor-
übergehen ein Besuch abgestattet wird, nach S/erbfrztz, und vom 5. bis
8. d. M. werden wir mit dem Herrn Inspector im Kirchspiel Mo//gers
sein, zu welchem zur Zeit noch die Pfarrei Oberzel!/ gehört.. Endlich
langen wir am 9. in Oberkalbach an, um bis zum 11. inclusive dort
und in Heubach und Uktrichshausen Kirchen- und Schulvisitation zu ha-
ben. Von dort geht die Reise nach glücklich vollendetem Geschäft
(soll es wenigstens), weiter nach G'undhelm. Hutten erhält seinen Be-
such am 13. Der 14. u. 15. Mai sind für /”intersieinau angesetzt, der
16. und 17. für Wallroth, Kressenbach und Breitenbach bestimmt, Den
18, soll, so Gott will, Visitation in Z/m sein und am Abend desselben
Tags gedenkt der Herr Inspector dann noch in Schlüchtern einzutreffen,
Ausser den Stadtschulen wird er daselbst auch das Gymnasium inspi-
cieren. Den 19. Nachmittags begiebt er sich über Nzederzell, wo er
die Schule besuchen wird, nach S/teinau. Am 21. aber will er von da
nach Schlüchtern returnieren und zwar über Bellings und Hohenzell, wo
die Schulen sollen visitiert werden. Den 22. Vormittags wird man die
Schule von den Klosterhöfen vornehmen und des Nachmittags Rech-
nungen abhören. Den 23. Vormittags soll die Visitation in der Kirche
zu Schlüchtern sein, und wenn alles andere vorüber ist, wird zuletzt
ebendaselbst Convent gehalten werden.
letztgenannten Orte verlangten infolge dessen die Katholiken ebenwohl die Ab-
holungskosten ihres Weihbischofs zur Firmung aus der dortigen Gemeindekasse
bezahlt zu sehen. (Co. Decr. vom 27. 9. 1775.)