Full text: Friedrich Wilhelm August Murhard

Seh lussbetrach:tiı uns 
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Die Darstellung von lurkards Leben und Schaffen hat ge- 
zeizt, dass es sich um eine Persönlichkeit handelt,deren Wirksamkeit 
nicht in dem Schönferischen neuer Ideen oder dem Ausbau und eigen- 
tümlichen Deutungsprozess schon @gegebener zu suchen ist,als vielmehr 
in der Umleitung des Gedankenguts aus originalen Quellen in die wei: 
ten und verzweigten Kanäle der Oeffentlichkeit und an die Stellen, 
wo in der Örtlichen und je zufälligen Auseinandersetzung mit dem 
Gegen= und Ähnlich Gerichteten das Bigenartige originaler Denkinhal: 
te erst zu wakhrhafter Wirksamkeit im 690110 0Daft120H8D 3inne komme: 
kann, Das Charakteristische und durch die Natur der Sache notwendi 
Bedingte bei solchen Umleitungsvorgängen ist, dass die ursprüngliche 
Gedankenkomplexe mehr oder weniger bedeutsamen Umbil en , 
was die Schärfe der Umrisse angeht, oft starken ADSCHL ST TOR DCH un- 
terworfen werden, weiterhin nicht selten in eigenartige Zweckverbin- 
dungen mit anderen Ideenreihen gebracht werden, üle ihrerseits in 
der gleichen Weise zur Verschmelzung herangeführt werden, Die metho- 
dische Schulung, die zur Lösung solcher Aufgaben erforderlich ,muss 
ebenso sehr auf den Grundelementen sich aufbauen, denen in der höch# 
individuellen Zusammenfassung die Originalidee entfloss,als auch 
die eigenartigen Reizflächen genügend würdigen, durch die allein die 
Verbindung mit der breiten Masse gewonnen werden kann. 
Was hier analytisch umschrieben, ist das Wesentliche im 
Aufgabenbereich der Publizistik, Wie die Publizisten ihre AUTESD® 
lösen, welches Gewand sie den von ihnen verbreiteten Ideen geben,wO- 
für sehr oft die grössere Nähe zu den praktischen Verwirklichungs«- 
gebieten der Ideen bestimmende Bedeutung hat, weist in vielen Fällen 
der &ufnahmewilligen. Menge die Bahnen der nächsten BA EwLOKIUNE und 
Betätigung; und ist für die historische Betrachtung des Ablaufes 1r- 
gendeiner Bewegung ein bedeutsamen Faktor, wenn anders es in der 
Geschichte nicht nebensächlich ist, den breiten Fluss des Geschehem 
und Wollens einer Zeitepoche auch 50 kennen zu lernen suchen,wie 
sie sich selbst darstellte und begriff, Damit werden die Grundlagen 
geschaffen und vorhandene verstärkt, auf denen eine Darstellung und 
Kritik, die den Gesamtverlauf einer Bewegung ne tg nt zu up 
nen sucht, mit dem Ziel der Vollständigkeit und Sicherheit all 
wahrhaft aufbauen kann, / 
30 will aüch die vorliegende Darstellung aufgefasst und 
bewertet sein. Die grosse politische Bewegung des Liberalismus ,wi®e 
sie sich in der Auffassung eines Vertreters der breiten öffentliche) 
Tagesmeinung wiedergibt, wie die liberalen Gedanken aus den Rüst- 
kammern der grossen Vorkämpfer h£nausgetragen werden in die breiten 
Reihen des Bürgertums, wie das Bürgertum -denn nur auf dieses zeelt 
Murhards Absicht,- herangezogen wird an die Erörterung politischer 
Probleme und wie ihm Methode und Schulung beigebracht werden und 
Interesse an einer Willenshaltung,die den Bürger zum Subjekt zu 
machen trachtet in den Dinzen der bürgerlichen Gemeinschaft und des 
3taates. Und den Rhythmus der Bewegung zu betrachten, ist das Beie 
spiel, das Murhard gibt, nicht minder angetan, als ale Harmonie kr2 
tisch zu analysieren, üle aus den verschiedenen Tünene, verschieden 
nach Ort und Zeit, sich. zu den bekannten Leitmötiven verschmolzen 
hat, 
So ist Murhard ein Stück Altliberalismus, wie er geworden 
wo seine Wurzeln liegen, was seine Kräfte sind OR sein Wille 
sich richtet; was ihn fördert und was ihn hemmt un umbiegt, was in} 
weitertreibt und entschiedener fordern lässt, und wo @r gich die 
Schranken setzt, die ihm naturgegeben nach rechts die er Troimi ht 
zieht naclı links; wie er so von nationalen Precostollungen zu form 
len kommt, und wie ihm als literarische und politische Fokgen Dok- 
trinarismus und Partikularismus belasten, Das alles lässt Sich wohl 
an der Darstellung von Murhards Leben und Wirken ablesen. Und wenn &$ 
nicht als Ergebnis in typischer Gesetzmässigkeit vefriediet; so ist 
gerade daraus zu entnehmen, dass selbst im guten Durchschnitt der
	        
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