RUSERXN* AKA Kuropa schärfer denn je in zwei He@rla«*
Sr OeOLLNG aber mit unerschätterlichem Glauben an die Sieg
er liberalen Idee sicht er dem Fntscheidungskampf entgegen,
an. dem teilzunehmen und der Freiheit und Wiedergeburt Ser eur 0—
pägschen Menschheit seine Kräfte zu widmen er für Pflicht hält
mag iumer es den Vorwurf des Revolutionärs eintragen (R.d.N.V.)
Ohhe dem Inhalt der Hurhard-schen Gedanken in den
nächsten Kapiteln weiter vorauszugreifen, sei nur kurz noch an
diesem Platz der Stellung Murhards zu dem kurhessischen Verfas-
sungswerk von 1631 gedacht. Seine Mundatsablehnung zur Stände=
versammlunz wurde schon erwähnt. Umso bemerkenswerter erscheint
sein zweibändiger Kommentar zur kamen kurhessischen Verfassung,
ein Werk, infßem er, wenn der Vergleich gestattet ist, ganz im
Sinne des späteren Staatslexikons von Rotteck und Velcker, an
Acm bekanntlich auch Murhard beteiligt war, die einzelnen Para-
graphen erläutert mit den Gedankengängen der liberalen Lehren,
und das infolge ämx seiner Verbreitung und Eignung als Handbuch
popularisierende Wirkungen gehabt hat. Wennschon Murhard in das
Lob einstinmt, das nach dem Urteil hervorragender Staatsrecht-
1er und Politiker der kurhessischen Verfassung als einer der
besten in Deutschland gebührt, so ist es lehrreich zu beobach-
ton, wie bei ihm die radikaler gerichteten Wünsche eine Kritik
aufkommen lassen, mit der er eb®nso seine alten westfälischen
GrARDEeTUNGEN and die insgesamt stark französisch gefärbte Ein-
stellung Agibt, als auch unter die wenigen in Hessen zu zäh-
len ist, die über das_in der Verfassung Erreichte hinaus neue
Forderungen erhoben,
Was Murhard als grundsätzliche Mängel der neuen kur-
hessischen Verfassung ansieht,und was er umso bedauerlicher nennt
als es das Königreich Vestfalen kannte, sind: Abschaffung des
Lehnswesens, Aufhebung der Gilden und Zzünfte und Einführung all-
semeiner Gewerbefreiheit, Gleiehstellung auch der Israeliten
vor dem Gesetz, Aufhebung der Schriftsässigkeit und der privil@«
xierten Gerichtsstände, ffentflichkeit des gerichtlichen Verfah«-
rens üg Zivil- und Kriminalprozessen, das Institut der Geschwore-
nengeyichte und die Kinführung einfacher in der Landessprache
abzefasster Gesetzbücher sowohl für die Zivil- als auch Er
rechtspflege (Kurhess.Verfäss.3d.1/66). Im übrigen sind es die
Gedanken, ie 4n den nächsten Kapiteln dargestellt werden,mit
denen laurhard seinen Kommentar aufbaut; Der revräsentative mo-
narchische Konstitutionalismus auf breitester rund La des
öffentlichen Volkslebens., Gerade die Erziehung des Volkes für das
Sffentliche Leben und die wachsende politische Bildung, die am
ehesten passiven Gehorsam und Wikkkür unmöglich machen, sind die
Werte, die er besonders in der kurhessischen Verfassung unfer-
streicht (ebd.5.88).
Inzwischen aber nahmen die Dinge in Deutschland ihren
bekannten Verlauf, Hambacher Fest, Frankfurter Putsch, neue
Mainzer Zentral-Untersuchungskomnission sind die Etappen des
Neges,auf dem Metternich erneut die Reaktion heraufführen konnte,
Murhard konnte nur immer wieder warnend geine Stimme
erheben, als die Presse erneut geknebelt und geknechtet wurde
und man alle öffentlichen Versammlungen untersazte: „O0 wollet
nicht,ihr konstitutionellen Negierungen, euch in CE
setzen gogon das eigene Volki= Und auch für die konstitutionel*
len Reg erungen selbst zibt es kein anderes Heil als die Befreun-
dung mit ihrem Volkes (Init,415). Schon im März 1832 schrieb er
an Corftav as CasselY” „Mier bei uns sieht es in der Tat sehr
trübe aus. Xs ist SO Böser Wille von oben,dass die Landstände
mit nichts vorankommnen..... dazu kommen nun noch die fast lauter
nachteiligen. Folgen, die sich aus der Auschliessung an den Dreus-
sischen Zollverein von Tag zu‘ Tag mehr zu erkennen 0500 (8,
Cotta 29.3.1832). Wieder zog die Hesimation in die Herzen der
Liberalen ein.Aber Cie @etreuen sammelten sich zum Werke, das
ihre Ideen weit verbreiten und mit dazu beitragen sollte,dass
nicht wie ein Jahrzehmüt, zuvor das politische InteresSSe dor Öf-
fentlichkeit völlig eF10SCH, Auch Murhard gehörte zu den Mitar-
beitern, die Notteck und Welcker für ihr Staatslexikon um sich
versammelten . Über /oln Dutzend Artikel stammen 2US urhards
Feder; unter ihnen ind am umfangreichsten die über Mnglands
"taataverfassung, die Jurhard an Ort. und Stelle studieren konnte